Neue Infrastruktur für E-Trucks: Spedition Diez startet mit Ladepark

Neue Infrastruktur für E-Trucks
Spedition Diez startet mit Ladepark

Die Spedition Diez nimmt im Oktober in Dettingen unter Teck einen Ladepark für E-Lkw in Betrieb. Er verfügt über das weltgrößte freitragende Solardach und bietet Fahrern besonderen Komfort. Doch es geht um mehr.

Ladepark Spedition Diez
Foto: Spedition Diez

Die Spedition Diez startet kraftvoll in die Elektromobilität: Im Oktober geht in Dettingen unter Teck (Landkreis Esslingen) der neue Solar Truck Charge Port in Betrieb. Der Ladepark gilt als Leuchtturmprojekt und verfügt über das weltweit größte freitragende Solardach. Es schützt Fahrer und Fahrzeuge vor Hitze, Regen oder Schnee und deckt eine Fläche von rund 2.600 Quadratmetern ab. Die Stahlkonstruktion kommt ohne störende Pfeiler aus – Lkw können die Fläche uneingeschränkt befahren.

Komfort für Fahrer und Unternehmen

Ein wesentlicher Vorteil: Fahrer müssen beim Laden nicht absatteln. Das spart Zeit und Kosten. Drei Alpitronic-Hypercharger mit je 400 kW Leistung stehen bereit, an denen jeweils zwei Elektro-Lkw gleichzeitig laden können. Weitere Ladepunkte für komplette Züge sind ab 2027 geplant. Auch sanitäre Anlagen und Aufenthaltsräume stehen den Fahrern zur Verfügung. Supermarkt und Schnellrestaurants sind fußläufig erreichbar.

Einstieg mit Mercedes eActros 600

Parallel zur Eröffnung des Ladeparks nimmt die Spedition Diez ihre ersten batterieelektrischen Fahrzeuge in die Flotte auf. Zwei Mercedes-Benz eActros 600 gehen im Oktober an den Start, fünf weitere Elektro-Lkw sind für 2026 vorgesehen. Das Unternehmen setzt bewusst auf Leichtbauauflieger, um das Batterie-Mehrgewicht auszugleichen. Damit bleibt eine Nutzlast von bis zu 26 Tonnen möglich.

Pilotstandort im Daimler-Truck-Netzwerk

Der Solar Truck Charge Port liegt direkt an der A8 zwischen Stuttgart und München und zählt zu den Pilotstandorten des halböffentlichen Ladenetzwerks TruckCharge von Daimler Truck. Geschäftsführer Andreas Diez bezeichnet den Ladepark als „Gamechanger“ für den Einsatz von Elektro-Lkw und betont die Bedeutung zuverlässiger Infrastruktur. Auch andere Speditionen können den Ladepark nutzen und zu attraktiven Konditionen grünen Strom beziehen.

Intelligentes Energiemanagement

Die Photovoltaikanlage liefert eine Spitzenleistung von 450 kW. Überschüssiger Strom wird künftig in einem Zwei-Megawatt-Speicher gepuffert. Ein KI-basiertes Energiemanagement-System des Start-ups IO-Dynamics aus Flensburg steuert die Prozesse und senkt Kosten. Damit will die Spedition Diez zeigen, dass nachhaltige Ladeinfrastruktur nicht nur technisch machbar, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist.

Kooperation statt Konkurrenz

Diez lädt ausdrücklich auch andere Flottenbetreiber dazu ein, den Ladepark mitzunutzen. Angesichts des langsamen Ausbaus der öffentlichen Infrastruktur sieht das Unternehmen hierin einen wichtigen Beitrag, um die Verbreitung von E-Lkw im Fernverkehr zu beschleunigen.

Grünstrom zu attraktiven Preisen

Geladen wird ausschließlich Ökostrom, den die Spedition entweder selbst produziert oder an der Strombörse zukauft. Laut Andreas Diez können sich Kunden auf wettbewerbsfähige Preise verlassen – ein zentraler Aspekt, um den Umstieg auf Elektromobilität wirtschaftlich darzustellen.