Rund drei Monate nach dem Insolvenzantrag sieht Insolvenzverwalter Christian Krönert die Neuaufstellung der Leipziger Logistik & Lagerhaus durch eine Fortführungslösung auf gutem Weg.
Aufteilung in Geschäftsbereiche Transport und Logistik bleibt
Laut Krönert, der unter anderem am Leipziger Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei Schultze & Braun tätig ist, werden die zwei eigenständige Geschäftsbereiche Transport und Logistik fortgeführt. Der Transport-Bereich, dessen Mitarbeitende mit eigenen Lkw deutschlandweit tätig sind, ist auf Getränketransport, aber auch den Transport von Papier und trockenen Lebensmitteln spezialisiert.
Zum 1. November hat die TCT-Spedition GmbH, die zur familiengeführten Holfelder Holding mit Sitz in Altdorf bei Nürnberg gehört, die Transport-Abfertigung eines Großkunden der Leipziger Logistik & Lagerhaus übernommen. Übernommen wurden auch die damit betrauten Mitarbeiter.
„Es freut mich sehr, dass wir mit der TCT-Spedition und der Holfelder Gruppe einen Übernehmer gefunden haben, der bereits in der Getränkelogistik tätig ist, und wir durch die Übernahme die Transport-Arbeitsplätze sichern können“, sagt Krönert in einer Mitteilung.
„Die Übernahme ist eine Weiterentwicklung unseres Geschäfts. Wir freuen uns über die neuen Kolleginnen und Kollegen, die unser Unternehmen ohne Zweifel bereichern werden“, sagt Anna Holfelder, Geschäftsführerin der Holfelder Holding. „Wir sind seit vielen Jahren auf die Getränkelogistik spezialisiert – ein Bereich, der von maximaler Flexibilität, Zuverlässigkeit und einem großen Frachtraumvolumen lebt. Das alles können wir unseren Kunden mit der Übernahme nun noch breiter aufgestellt anbieten und garantieren.“
Uneingeschränkte Fortführung des Lagergeschäfts
Der zweite Schritt zu einer Doppel-Lösung, in dem Fall für das Lagergeschäft in Leipzig, steht ebenfalls bevor. Laut dem Insolvenzverwalter ist eine Übernahme des Lagergeschäfts durch die Leipziger Logistik & Lagerhaus Südwest, einer Schwestergesellschaft der Leipziger Logistik & Lagerhaus, angestrebt; voraussichtlich bis zum 1, Quartale 2026. Damit würde der Geschäftsbetrieb im Bereich Lager am Standort Leipzig fortgeführt und die Arbeitsplätze von rund 20 Mitarbeitern erhalten bleiben.
Weder die Leipziger Logistik & Lagerhaus Südwest, die ihren Sitz in Ettlingen bei Karlsruhe hat, noch deren Geschäftsbetrieb sind in das Insolvenzverfahren der 1990 gegründeten Leipziger Logistik & Lagerhaus GmbH involviert.
Keine Fortführung des Geschäfts in der Rhein-Main-Region
Allerdings ist laut Krönert jetzt auch klar, dass es für die Geschäftstätigkeiten der Leipziger Logistik & Lagerhaus in der Rhein-Main-Region aus wirtschaftlichen Gründen keine Fortführungsmöglichkeit gibt und diese daher eingestellt werden müssen.
Insolvenzverwalter: Kündigungen sind unvermeidlich
Den rund zehn Mitarbeitenden musste gekündigt werden. „Das ist natürlich eine schwere Entscheidung, und ich hätte mir eine andere Entwicklung für die Kolleginnen und Kollegen gewünscht. Wir haben alles getan, was unter den gegebenen Umständen möglich war, um die Geschäftstätigkeiten und die Arbeitsplätze zu erhalten. Jedoch hat es leider trotz intensiver Suche letztlich kein belastbares Angebot für eine Fortführung gegeben. Ich muss deshalb die schwere Entscheidung treffen, den Geschäftsbetrieb kontrolliert herunterzufahren und einzustellen“, sagt der Insolvenzverwalter.





