IDS Logistik, Deutschlands größtes Stückgutnetz, verzeichnet nach 2023 auch im Geschäftsjahr 2024 eine konjunkturelle Delle. Mit einem Gesamtaufkommen von 15,1 Millionen Sendungen waren das rund 3,6 Prozent weniger Sendungen als bereits im Vorjahr. Für 2025 sieht die Prognose auch alles andere als rosig aus.
B2C und das internationale Geschäft von IDS schwächeln
„Im nationalen Geschäft transportierten die IDS-Partner aufgrund der weiter anhaltenden Nachfrageschwäche, insbesondere im Wohnungs- und Maschinenbau, aber auch bei Handel und Konsum, 3 Prozent weniger Sendungen“, berichtet IDS-Geschäftsführer Michael Bargl. Das B2C-Geschäft, das sich proportional zum Konsumverhalten der privaten Haushalte bewegt, gab mit einem Anteil von 15,9 Prozent am nationalen Volumen noch einmal leicht gegenüber dem Vorjahr nach. Das internationale Geschäft schrumpfte mit einem Rückgang von 6,3 Prozent erneut überproportional.
Kostensteigerungen für Personal und Lkw-Maut
Insgesamt wurden deutschlandweit im IDS-Netz rund 3,2 Millionen Tonnen Güter bewegt. Hier belief sich der Rückgang nur auf 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtumsatz über alle 54 IDS-Standorte hielt sich mit 2,91 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Darin spiegeln sich laut IDS vornehmlich die Kostensteigerungen für Personal und Maut wider.
IDS Logistik erkennt für 2025 keine Impulse aus der Wirtschaft
Auch wenn der Januar 2025 stärker gestartet sei als der Vorjahresmonat, rechnet BargI für 2025 mit einem Nullwachstum, sowohl für das nationale als auch das internationale Geschäft, da derzeit keine Wachstumsimpulse in der deutschen Wirtschaft erkennbar sind. „Wir gehen davon aus, dass die nachfragebedingte Unsicherheit im Stückgutmarkt auch 2025 anhalten wird. Hierzu tragen nicht zuletzt die geopolitischen Unwägbarkeiten, das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld sowie die ungewisse politische Zukunft bei“, erklärt Michael Bargl. „Zudem wird sich der Personalmangel, insbesondere im Fahrerbereich und im Umschlag, spätestens mit Anspringen der Konjunktur noch mehr verschärfen.“
Bürokratie und andere Herausforderungen bremsen die Logistik
Die größten Herausforderungen für die Branche bleiben die hohen bürokratischen Anforderungen, wie beispielsweise das Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz oder die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). „Aber auch die unsichere Förderlandschaft für Ladeinfrastruktur und alternative Antriebe sowie der anhaltende Fahrermangel und knapper Laderaum, insbesondere im LTL- und FTL-Bereich machen uns zu schaffen“, erklärt Michael Bargl. „Hinzu kommt die steigende Wettbewerbsintensität in einem von aktuell sinkenden Mengen geprägten Markt.“
IDS will Wirtschaftlichkeit im Stückgutgeschäft vorantreiben
Zur weiteren Effizienzsteigerung setzt IDS nach eigenen Angaben unverändert auf Digitalisierung und Automatisierung. Im vergangenen Jahr startete demnach etwa die Einführung einer neuen Dispositions- und Fahrersoftware für den Nahverkehr inklusive der Möglichkeit zum Echtzeittracking, um die Steuerung der Transporte zu optimieren. Weitere Automatisierungsmaßnahmen betreffen vor allem administrative Prozesse sowie den Umschlag.