Waberer’s zieht Bilanz fürs 1. Halbjahr 2025

Waberer’s mit weniger Lkw-Transporten
Logistiker zieht Halbjahres-Bilanz

Der ungarische Logistik-Konzern Waberer’s zieht Bilanz fürs 1. Halbjahr 2025. Umsatz und Gewinn steigen – allerdings durchs Versicherungsgeschäft und die Kontraktlogistik. Lkw-Verkehre nehmen hingegen ab.

Logistiker zieht Halbjahres-Bilanz
Foto: Thomas Küppers

Der ungarische Logistik-Konzern Waberer’s hat die Bilanz fürs 1. Halbjahr 2025 veröffentlicht. Demnach liegt der konsolidierte Umsatz der Gruppe auf 397,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2025. Das entspreche einem Anstieg von 3,6 Prozent, heißt es seitens des Unternehmens. Das Ebit lag bei 29 Millionen Euro und damit 51 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Treiber dieser Entwicklung sind allerdings nicht die Lkw-Transporte. Die schneiden in der Bilanz nämlich vergleichbar schlecht ab.

Waberer’s: Vom Lkw-Transporteur zur Versicherung

Der Versicherungsbereich erzielte im 2. Quartal 2025 ein Ebit von 11 Millionen Euro, was einem Wachstum von fast 240 Prozent entspricht, dank der hervorragenden Ergebnisse der Post-Insurance-Unternehmen, die Ende letzten Jahres übernommen wurden, und der schnellen Realisierung der geplanten Synergien. Das Halbjahres-Ebit des Segments belief sich auf 20,7 Millionen Euro, was wiederum Plus von 124 Prozent entspricht.

Übernahme von Versicherern war für Waberer’s erfolgreich

Die Hauptursache für die Verbesserung des Umsatzes und des Ebit im Versicherungssegment im ersten Halbjahr war laut Waberer’s die Konsolidierung der Hungarian Post Insurance und der Hungarian Post Life Insurance, die Ende 2024 übernommen wurden. „Die neu erworbenen Unternehmen konnten das günstige Marktumfeld sowie zudem die erwarteten Synergieeffekte nutzen“, heißt es dazu. Das wiederum habe zur Senkung der Betriebskosten und zum zur Optimierung der Produktrentabilität beigetragen.

Kontraktlogistik hui, Lkw-Transporte pfui

Im 2. Quartal 2025 erzielte der Bereich Logistik einen Umsatz von 164 Millionen Euro, was einem Rückgang von 2,9 Prozent entspricht. Der Umsatz im 1. Halbjahr lag bei 319,9 Millionen Euro, was ein Minus von 6,7 Prozent bedeutet. Während der Umsatz aus den Kontraktlogistik-Aktivitäten im 2. Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,7 Prozent stieg (68,5 Millionen Euro), ging der Umsatz im internationalen Transport um 9 Prozent auf 102 Millionen Euro zurück. Das Wachstum der Einnahmen aus der Kontraktlogistik ist hauptsächlich auf das seit Mitte 2024 steigende Volumen an Transportaufträgen im Zusammenhang mit dem Abfallrecycling, den Einnahmen aus der Entwicklung von Lagerhäusern für Dritte und die Konsolidierung der serbischen Tochtergesellschaft MDI ab April 2025 zurückzuführen. Die Hauptaktivitäten von MDI umfassen Distribution, Straßentransport und Lagerhaltung.

Waberer’s aktuelle Strategie: Lkw-Flotte verkleinern

Der Rückgang beim Transport sei, so Waberer’s, auf die die Verkleinerung der Lkw-Flotte zurückzuführen. Das wiederum sei Teil der geänderten Geschäftsstrategie von Link in Polen. Die Ungarn hatten den polnischen Transportdienstleister 2017 übernommen, um die Lkw-Flotte zu vergrößern und auch die internationalen Transportrouten zu erweitern. Die Anzahl der Fahrzeuge im internationalen Transportgeschäft ist nun nach eigenen Angaben um 12 Prozent zurückgegangen.

So ist Waberer’s in der Logistik aufgestellt

Aktuell verfügt Waberer’s über rund 247.000 Quadratmeter Logistikfläche und beschäftigt 5.709 Personen – vom Lkw-Fahrer über Lagermitarbeiter bis hin zu Büroangestellten. 163 Busse sind in der Personenbeförderung unterwegs. Darüber hinaus hat das Unternehmen 18 Loks sowie 1.029 Eisenbahnwagons. Weniger Lkw heißt im Fall von Waberer’s aber noch immer eine riesige Lastwagen-Flotte: 2.736 Trucks sind nach wie vor für das ungarische Unternehmen auf Tour.