Lkw-Fahrleistungsindex des BALM steigt

Lkw-Fahrleistungsindex des BALM steigt
Konjunktur zieht nach Durststrecke erstmals an

Der Lkw-Maut-Fahrleistungsindex des BALM ist im Oktober 2024 überraschend gestiegen. Der Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts unterstreicht diese Entwicklung. Wie die Wirtschaft auf diese Entwicklung reagiert.

Maut für Lkw und Pkw auf Landstraßen
Foto: Matthias Rathmann; Montage: Marcus Zimmer

Die Fahrleistung mautpflichtiger Lkw mit auf Bundesautobahnen ist im Oktober 2024 gegenüber September 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,4 Prozent gestiegen. Wie das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilen, lag der kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats Oktober 2023. Wie diese Entwicklung einzuordnen ist.

Lkw-Fahrleistung deutet auf eine sich erholende Konjunktur hin

Die Lkw-Fahrleistung auf Autobahnen gibt laut BALM frühe Hinweise zur aktuellen Konjunkturentwicklung in der Industrie. Denn wirtschaftliche Aktivitäten benötigt Verkehrsleistungen. Daher bestehe ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Lkw-Maut-Fahrleistungsindex und Indizes zur wirtschaftlichen Aktivität, insbesondere dem Produktionsindex im verarbeitenden Gewerbe. Der Lkw-Maut-Fahrleistungsindex liefert somit eine grobe Annäherung an die Entwicklung der Industrieproduktion. Da der Maut-Index etwa einen Monat früher verfügbar ist, gilt dieser als Frühindikator für die Konjunkturentwicklung. Eine Untergliederung nach Wirtschaftszweigen ist aber nicht möglich.

Blick auf den ifo-Geschäftsklimaindex gibt Aufschluss

Etwas mehr Anhaltspunkte, wie es mit der deutschen Wirtschaft aktuell weitergehen könnte, liefert der sogenannte Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München, wie es eigentlich heißt, hat die Daten und die zugehörige Einschätzung für den Oktober 2024 veröffentlicht. Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich demnach verbessert. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Oktober auf 86,5 Punkte, nach 85,4 Punkten im September. Das ist laut der Forscherinnen und Forscher der erste Anstieg nach vier Rückgängen in Folge. Die Unternehmen zeigten sich zufriedener mit ihrer aktuellen Lage. Auch die Erwartungen hellten sich auf, bleiben aber von Skepsis geprägt. Die deutsche Wirtschaft konnte den Sinkflug aber vorerst stoppen.

So unterscheiden sich die einzelnen Wirtschaftsbereiche

Im verarbeitenden Gewerbe hat sich der Abwärtstrend in diesem Monat nicht fortgesetzt. Dies war auf weniger pessimistische Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen. Die laufenden Geschäfte beurteilten die Firmen allerdings deutlich schlechter. Auftragsmangel bleibt ein zentrales Problem. Die Kapazitätsauslastung gab um 1,2 Prozentpunkte nach und liegt mit 76,5 Prozent deutlich unter dem langfristigen Mittelwert von 83,4 Prozent. Im Handel ist der Index etwas gestiegen. Während sich die Erwartungen auf niedrigem Niveau leicht verbesserten, waren die Händler weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Grund dafür waren pessimistischere Erwartungen der Unternehmen. Die aktuelle Lage beurteilten sie hingegen etwas besser.

So ist die Stimmung in der Logistik-Branche

Im Dienstleistungssektor drehte das Geschäftsklima wieder in den positiven Bereich. Die Unternehmen waren spürbar zufriedener mit der aktuellen Lage. Die Erwartungen konnten leicht zulegen. Insbesondere in der Logistik, dem Tourismus und in der IT verbesserte sich die Stimmung laut dem ifo-Instittut merklich.