Leipziger & Lagerhaus insolvent: Rettungsplan für Leipziger Standort

Leipziger & Lagerhaus insolvent
Rettungsplan für Leipziger Standort

Der Standort Leipzig der Unternehmensgruppe Leipziger Logistik & Lagerhaus ist insolvent. Insolvenzverwalter Christian Krönert prüft gemeinsam mit der Geschäftsführung die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Sanierung.

Rettungsplan für Leipziger Standort
Foto: Albrecht Voss, Leipziger Logistik & Lagerhaus

Christian Krönert vom Leipziger Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei Schultze & Braun begleitet das Verfahren als vorläufiger Insolvenzverwalter. Ziel ist demnach, eine Fortführungs-Perspektive für die Standorte in Leipzig und die insgesamt rund 90 Mitarbeiter zu erreichen.

Eigene Flotte mit 50 Fahrzeugen

Das 1990 gegründete Familienunternehmen ist demnach auf die Getränkelogistik, aber auch auf den Transport von Papier und trockenen Lebensmitteln sowie von Handelsgütern und Baustoffen spezialisiert. Der Standort Leipzig verfügt über eine eigene Flotte von rund 50 Einheiten sowie Lagerkapazitäten.

Das Unternehmen ist eine Schwestergesellschaft der Leipziger Logistik & Lagerhaus Südwest, die ihren Sitz in Ettlingen bei Karlsruhe hat, und die nicht in das Insolvenzverfahren involviert ist.

„Das deutsche Insolvenz- und Sanierungsrecht ermöglicht die singuläre Neuaufstellung einzelner Gesellschaften, wenn diese – wie im Fall der Leipziger Logistik & Lagerhaus GmbH – zum Beispiel über ein grundsätzlich intaktes Geschäftsmodell verfügen, aber durch äußere Faktoren in eine wirtschaftliche Schieflage geraten“, heißt es von Seiten der Kanzlei.

Der Geschäftsbetrieb an allen drei Standorten der Unternehmensgruppe (Leipzig, Karlstein am Main, Ettlingen) laufe in vollem Umfang weiter.

Bereits vor Insolvenz Gespräche mit Interessenten begonnen

Laut Insolvenzverwalter Christian Krönert habe die Geschäftsführung von Leipziger Logistik & Lagerhaus bereits vor dem Insolvenzantrag an der Neuaufstellung gearbeitet und Gespräche mit Interessenten für einen Einstieg begonnen, die nun im Rahmen des Insolvenzverfahrens weitergeführt werden sollen. Zudem haben sich bereits erste Interessenten für einen Einstieg ins Unternehmen von sich aus gemeldet. Laut Krönert zeige sich bereits jetzt, wie groß das Interesse an einer Fortführung des Unternehmens ist.

Finanzierungsstruktur neu aufsetzen

Zu Schaffen machten dem Unternehmen zuletzt die Folgewirkungen der Finanzierungskosten für die Fahrzeuge sowie die großen Preissteigerungen bei Material und Betriebsmitteln; auch in Folge der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

„Die Nachfrage nach unseren Logistik-Dienstleistungen ist über Jahre gewachsen und dieser Trend setzt sich fort. Wir sehen das als Bestätigung der Qualität unserer Arbeit und der grundsätzlichen Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Günter Bauer. „Gleichzeitig müssen wir jedoch dafür Sorge tragen, dass sich unsere Finanzierungsstruktur mit dem Wachstum der Flotte mitentwickelt und zu ihr passt – sei es etwa bei den Leasing-Verträgen für die Fahrzeuge oder den Kosten für Materialien wie etwa Ersatzteile oder Betriebsstoffe wie dem Lkw-Diesel. Wir haben bereits damit begonnen, unsere Struktur an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, diesen Weg wollen wir im nun begonnen Verfahren weitergehen und die Leipziger Logistik & Lagerhaus neu und zukunftsfähig aufstellen.“