KI-Anwendungen in der Praxis

Beim Thema KI in der Logistik dreht sich viel um diese eine Frage: Wird der Disponent durch KI ersetzt? Best Practice-Beispiele beim trans aktuell-Symposium zeigten, dass KI die Mitarbeiter nicht ablöst, aber unterstützt.

Clover Optimization: 3D-Belade- und Tourenplanung verbessert Auslastung

Mit der Disponenten-Frage konfrontiert sieht sich Dr. Leopold Kuttner, Managing Director und Co-Founder des Unternehmens Clover Optimization aus Dresden. Schwerpunkt von Clover ist die Entwicklung von Algorithmen für eine 3D-Belade- und Tourenplanung. "Der Disponent ist eine zentrale Person in der Transportlogistik mit großer Kostenverantwortung. Er macht auch weit mehr als nur Transportplanung – und auch deshalb wird er nicht von der KI ersetzt", sagte Kuttner. Stattdessen werde die Arbeit der Disponenten durch KI-Tools gestärkt.

Clover Optimization nutzt für seine Algorithmen sowohl die datengetriebene KI, die sich neuronaler Netze bedient, als auch die modellgetriebene KI, die als Verfahren etwa die Metaheuristik nutzt. Der Mensch wird also zum Intermediär zwischen den KI-Datenmodellen. Bei der Tourenplanung sind die Aufgaben der KI die Zuweisung (von Sendungen zu Fahrzeugen) und die Reihenfolgeplanung (von Stopps). Im Vergleich zum menschlichen Agieren, das etwa auf Erfahrungs- und Kopfwissen basiere, kann der verwendete Algorithmus einen riesigen Datenbereich deutlich schneller erkunden. In Kombination mit der Beladeplanung ergeben sich weitere Vorteile, so Kuttner. So werde ein Unter- oder Überschätzen der realen Fahrzeugkapazitäten vermieden. Kunden sparen so laut Kuttner bis zu 25 Prozent bei der Fahrzeugauslastung, 30 Prozent Streckenkilometer und bis zu 80 Prozent an Planungszeit.