Bodi: Damals wie heute war und ist es unser übergeordnetes Ziel, die mit dem Transport verbundenen CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren. Vor allem in Innenstädten ist dm stark vertreten und besonders dort möchten wir auch andere Emissionen wie Lärm oder Schadstoffe reduzieren. Beides wurde in Zusammenhang mit dem Projekt gut aufgenommen.
Fog-Petersen: Damit haben wir die ersten Erfahrungen mit einem E-Lkw gesammelt, auch in Bezug auf den Fahrkomfort, die Leistung und die Reparaturanfälligkeit; und haben aus einer noch nicht optimalen Lösung das Beste herausgeholt. Das wird mit der jetzigen Lösung anders, und daher gehen wir den nächsten Schritt und wollen eine größere Anzahl E-Lkw in Betrieb nehmen.
Fog-Petersen: Wir haben gemeinsam ein Memorandum unterschriebben, wonach wir uns nicht auf eine Technologie beschränken, sondern mehrere testen wollen. Wir wollen uns verbessern, und das mit einem erklärten Investitionswillen von beiden Seiten. Nicht alles bringt sofort einen Effekt, aber auf lange Sicht macht sich das bezahlt, nicht nur bei uns, sondern auch bei unseren Kunden.
Sternbeck: Die Wasserstoff-Lkw befinden sich technologisch noch nicht in einem so weit fortgeschrittenen Stadium wie E-Antriebe. Daher planen wir in vier Jahren eine ausführliche Analyse für unsere H2-Lkw. Im Rahmen unserer Strategie sind die eActros hingegen ein dauerhaft fester Bestandteil.
Bodi: Tatsächlich wurden wir gefragt, wie lange der Pilot mit den batterieelektrischen Fahrzeugen laufen wird – Fakt ist aber, dass die eActros für uns jetzt Tagesgeschäft sind und den Diesel langfristig ersetzen werden.
Fog-Petersen: Hier treten wir als Dienstleister klar selbst ein, auch wenn wir die Mehrkosten nicht eins zu eins erstattet bekommen. Unsere Überzeugung ist, dass wir jetzt handeln müssen, sonst haben wir keine Zukunft. DSV hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 komplett CO2-neutral zu sein. Wir müssen jetzt den Einsatz bringen, sonst laufen wir der Entwicklung hinterher – das ist also auch eine politische Entscheidung für uns. Und wir glauben zudem daran, dass das uns auch deutliche Wettbewerbsvorteile bringt. Natürlich kostet es uns Geld – aber das geht unseren Marktbegleitern genauso.
Bodi: Klar ist aber, dass wir uns im Rahmen eines solchen Projekts überlegen, wie ein fair-share aussehen kann. In der Anfangsphase sind natürlich die Aufwendungen sehr hoch, aber wir agieren professionell und kooperativ und überlegen natürlich, wie wir weitere Kosten aufteilen. Dass wir in Nürnberg und auch hier in Bonn die größte Flotte dieser Art für die Filialbelieferung haben, zeigt unser Engagement.
Sehen Sie die Verladerschaft in der Pflicht, zur Dekarbonisierung der Logistik beizutragen?
Bodi: Es muss der Wille da sein, das Thema umzusetzen. Hier sehe ich auf jeden Fall noch Luft nach oben. Ich glaube nicht, dass sich Unternehmen bei der Zielsetzung, das 1,5-Grad-Ziel zu unterstützen, herausnehmen wollen – daher muss jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten ernsthaft prüfen, wie er seinen Beitrag leistet.
Sternbeck: Die Überzeugung muss da sein – Nachhaltigkeitsziele müssen im Vergleich zu den Effizienzzielen in den Ausschreibungen der Verlader noch stärker an Bedeutung gewinnen, und das in sehr naher Zukunft.
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