BVL: Geschäftserwartungen in Logistik ziehen an

Ifo-BVL-Indikator zum dritten Quartal
Geschäftserwartungen in Logistik ziehen an

Die Geschäftserwartungen in der Logistik entwickeln sich nach den jüngsten Daten des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität München (ifo-Institut) deutlich nach oben. BVL-Chef Kai Althoff spricht von einer überraschenden Entwicklung, die in der Branche genau beobachtet wird.

Rising Inventory & Economic Growth: Dynamic composition showcasing an upward trending red neon arrow superimposed over a stack of parcel boxes, symbolizing growth.
Foto: Adobe Stock - Nusaba

Die Geschäftserwartungen in der Logistik haben im dritten Quartal 2025 einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Laut dem vom ifo-Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) erhobenen Logistik-Indikator liegt der Wert nun bei 91,3 Punkten, nach 84,2 im Vorquartal. Das ist der höchste Stand seit Ende 2021.

Verlader erreichen Bestwert

Mit einem Indikatorwert von 92,9 erzielen die Verlader ihr bestes Ergebnis seit dem ersten Quartal 2022. Das Plus von 4,8 Punkten zeigt eine klare Stimmungsaufhellung. Besonders stark verbessert hat sich jedoch die Lage bei den Logistikdienstleistern: Mit einem Zuwachs von 7,9 Punkten erreichen sie nun 89,2 – der höchste Wert seit dem vierten Quartal 2021.

Geschäftsklima steigt auf Höchststand

Auch die weiteren Kennzahlen zeigen einen positiven Trend. Die aktuelle Geschäftslage erreicht 85,9 Punkte, das Geschäftsklima steigt mit 88,6 auf den besten Wert seit Anfang 2022. Trotz dieser Entwicklung liegen alle Werte noch unter der Normalmarke von 100 Punkten, die ein stabiles Niveau signalisiert.

Ursachen für die Aufhellung

BVL-Vorstandsvorsitzender Kai Althoff nennt mehrere Gründe für die Verbesserung. Zum einen entfalten Konjunkturprogramme der Regierung Wirkung, die lange zurückgehaltene Investitionen anstoßen. Zudem haben Unternehmen angekündigt, 630 Milliarden Euro in den Standort Deutschland zu investieren. Auch abgeschlossene Zollverhandlungen bringen mehr Planungssicherheit für die exportorientierte Wirtschaft.

Branchen zeigen gemischtes Bild

Die Branchenentwicklung bleibt uneinheitlich. Während die Automobilindustrie weiterhin unter Wettbewerbs- und Kostendruck steht, zeigen sich in der Metall- und Elektroindustrie sowie im Wohnungsbau positive Impulse. Im Sicherheits- und Verteidigungssektor herrscht Aufbruchstimmung. Dagegen blickt der Maschinenbau vorsichtig auf das laufende Jahr, und die Chemiebranche bleibt pessimistisch.

Erwartungen an die Supply Chain CX

Für Althoff wird die kommende BVL Supply Chain CX Ende Oktober in Berlin ein Gradmesser. Die BVL Supply Chain CX ist die zentrale Jahreskonferenz der BVL und versammelt jährlich zahlreiche Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Dort werde sich zeigen, wie innovativ die Branche mit Schlüsselthemen wie Künstlicher Intelligenz, Nachhaltigkeit und demografischem Wandel umgeht.