Der Black Friday 2025 war für ID Logistics Deutschland nicht nur ein Ausnahmeereignis, er war ein Stresstest für die gesamte Branche. 1,1 Millionen Pakete in 24 Stunden: Eine Zahl, die beeindruckt – und zugleich zeigt, wie abhängig der deutsche Onlinehandel längst von wenigen, extrem skalierungsfähigen Logistikern geworden ist.
Vier neue Standorte – und ein E-Commerce-Modell, das an Grenzen stößt
Mit vier zusätzlichen E-Commerce-Standorten hat ID Logistics die eigene Präsenz 2025 massiv erweitert. 500.000 Pakete wurden an nur einem Tag in den Fulfillment-Zentren kommissioniert, weitere 600.000 liefen über eigene Sortierzentren. „Noch nie dagewesene Intensität“, nennt es Deutschland-Geschäftsführer Robin Otto. Doch der Rekord wirft eine Frage auf: Wie lange lässt sich dieses Modell überhaupt noch weiter hochskalieren – ökonomisch wie ökologisch? Denn klar ist: Black Friday ist längst nicht mehr ein Peak, sondern ein Dauerzustand. Steigende Paketvolumina treffen auf Arbeitskräftemangel, Flächenknappheit und steigende Nachhaltigkeitsanforderungen.
Vom Fulfillment bis zur letzten Meile
ID Logistics betreibt inzwischen eine vollständig integrierte E-Commerce-Kette: Fulfillment, Sortierung, und seit 2024 auch letzte Meile. Das Unternehmen deckt damit ein Leistungsspektrum ab, das sonst vor allem den großen Integratoren vorbehalten ist. 450.000 Quadratmeter Netzwerkfläche, bis zu 3.500 Mitarbeitende im Peak und mittlerweile an 15 Standorte seit dem Deutschland-Start 2013.
Neues Level an Konzentration und Abhängigkeit?
Die große Frage lautet jedoch: Ist die Branche bereit für dieses neue Level an Konzentration und Abhängigkeit? Denn wer die Lieferkette kontrolliert, kontrolliert am Ende auch große Teile des Handels. Und hier gibt es nur wenige Logistikdienstleister, die eben dazu imstande sind. Platzhirsch ist und bleibt an der Stelle allerdings DHL, den Wachstumsraten von ID Logistics zum Trotz.






