Mehr als 15.000 Seitenzugriffe innerhalb von zwei Tagen – das Interesse an Heuel Logistics aus Meinerzhagen (Märkischer Kreis) ist enorm: So viele Klicks erzielte Anfang September eine Meldung auf eurotransport.de über die neue Niederlassung des Logistikdienstleisters im Raum Stuttgart. Grund genug für die Redaktion, bei einem Ortstermin mehr über das Unternehmen und den neuen Standort in Erfahrung zu bringen.

Ein gläsernes Bürogebäude im Gewerbegebiet neben einem großen Möbelhaus in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) bei Stuttgart ist seit 1. September die neue Anlaufstelle von Heuel Logistics im Südwesten Deutschlands. Peter Wagemann öffnet die Tür ins neue Büro. Er ist angetreten, um mit seinem Netzwerk und seiner mehr als 30-jährigen Speditionserfahrung einen Kundenstamm und ein Team aufzubauen. Zuletzt war er bei Agility Global Integrated Logistics in Korntal-Münchingen (Kreis Ludwigsburg) als Regionalleiter für Baden-Württemberg zuständig.
Insgesamt 14 Jahre verbrachte Wagemann dort in unterschiedlichen Funktionen bis zum Verkauf des Unternehmens an DSV. In dieser Zeit habe er etwa 90 Leute eingestellt, schätzt er – darunter ist auch Christina Malianou, seine erste Mitarbeiterin bei Heuel Logistics. „Das Netzwerk macht es“, sagt der 52-Jährige im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell. Malianou telefoniert Kontakte ab und läuft mit offenen Augen durch die Gegend, sprich: durch die nahen Industriegebiete auf der Suche nach geeigneter Kundschaft auch in der Nähe.
„Es gibt viele gute Kontakte aus der Vergangenheit“, berichtet Wagemann. Mit diesen Firmen suche er nun das Gespräch. Die Quote sei hoch, er habe schon etliche Termine wahrgenommen und neue Geschäfte auf den Weg gebracht. Die neuen Aufträge werfen demnach schon deutlich mehr Arbeit als für zwei Personen ab, sodass Wagemann das Team weiter aufstocken und die Akquise mit einem zusätzlichen Vertriebsprofi weiter professionalisieren möchte.
Die Adresse in Fellbach ist der Anfang. Die Verantwortlichen bei Heuel Logistics streben an, bei weiterem Wachstum eine eigene Speditionsanlage mit Umschlaglager in der Region zu beziehen. Doch der gelernte Speditionskaufmann Wagemann will die Dinge nicht überstürzen. Denn Christoph Heuel, geschäftsführender Gesellschafter von Heuel Logistics, und Geschäftsführer Gerald Mayrhofer, verantwortlich für den Netzausbau und die Niederlassung in Stuttgart, setzen auf gesundes, nachhaltiges Wachstum. Die Dinge müssen sich also entwickeln. Potenzial sehen die Verantwortlichen der Spedition im Südwesten jedenfalls genug: Unternehmen schätzen den Mittelstand und legen Wert auf Transporte mit eigenen Lkw, wie Wagemann berichtet.
Das kommt Heuel zugute: Das Unternehmen aus dem Sauerland hat täglich mehr als 300 Fahrzeuge europaweit im Einsatz, darunter rund 150 eigene, der Rest läuft bei festen Partnern. Ein weiteres Pfund, mit dem Heuel wuchern könne, sei der Service. Bei Heuel habe jeder Kunde einen Ansprechpartner – damit werde das Unternehmen auch seinem Slogan „we do more“ gerecht.
Heuel Logistics kann auch Luft- und Seefracht
Und welche Art von Geschäften hat der Heuel-Mann für den Südwesten besonders im Blick? „Das sind ganz klar Teilpartien“, sagt der verheiratete zweifache Familienvater Wagemann. Für alles in der Kategorie LTL hat Heuel besondere Lösungen über die vergangenen Jahre entwickelt und bei namhaften Verladern umgesetzt. Das Logistikunternehmen kann neben Teil- und Komplettladungen auch Stückgutsendungen abwickeln, ist es doch Partner von CTL, Online Systemlogistik und 24 plus – und Wagemann im Austausch mit den jeweiligen Standorten rund um Stuttgart. Heuel beherrscht ferner die Disziplin Luft- und Seefracht und hat sich hier durch den Erwerb der Spedition J. Dahmen aus Solingen zu Jahresbeginn erst entsprechend verstärkt. Das Unternehmen will auch in diesen Geschäftsbereich weiter investieren, um Bestandskunden Transportangebote über den Landverkehr hinaus zu machen. Und zu guter Letzt versteht sich Heuel auch auf Kontraktlogistik – mit mehr als 50.000 Quadratmeter Logistikfläche an den Standorten Solingen, Meinerzhagen und Drolshagen. Und auch in Stuttgart nimmt Wagemann Lager- und Logistikgeschäfte an.

Doch zurück zur Spezialität Teilpartien: Bei Komplettladungen ist der Wettbewerb – auch durch Unternehmen aus Osteuropa – stark ausgeprägt. Bei Teilpartien sind schon etwas weniger Spieler im Feld, und es braucht deutlich mehr Know-how. „Wenn ich mir eine Sendung aussuchen könnte, wäre das eine Teilpartie zwischen vier und acht Lademetern, die aus Baden-Württemberg oder Bayern kommend zweimal die Woche nach Nordrhein-Westfalen geht“, sagt Wagemann, der in seiner Freizeit den Fußballnachwuchs trainiert und für den 1. FC Köln fiebert.
Zwischen NRW und Süddeutschland unterhält Heuel feste Verkehre, sodass Fahrzeuge täglich verfügbar sind. Heuel Logistics sei dabei nicht auf Branchen festgelegt. Infrage kommen auch Beiladungen der Logistikkonzerne. Ideal seien drei Teilpartien für einen Standard-Sattelauflieger für die Hin- und wiederum drei für die Rückfahrt. Um das bestmöglich mit den Fahrer-Lenkzeiten in Einklang zu bringen, strebt Speditionsprofi Wagemann hier Linien im Begegnungsverkehr an.
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