Nach Angaben von GLS Germany ist der Volvo FH Electric nach einer erfolgreichen, zweistufigen Testphase jetzt im Regelbetrieb im Einsatz. Mit dem batterieelektrischen Lkw hat der Paketdienst demnach bereits über 20.000 Kilometer zurückgelegt und rund 150.000 Pakete transportiert, 2.500 pro Tag. Im Jahr werden so laut dem Paketdienst etliche Tonnen an Treibhausgasemissionen eingespart.
"Wir treiben die Umstellung unserer Fahrzeugflotte und die Dekarbonisierung unserer Dienstleistung aus intrinsischer Motivation voran und testen Innovationen an vielen Stellen, wenn sie sinnvoll sind. Es freut uns sehr, wenn unsere Transportpartner ebenso technologieoffen sind wie wir. Der jetzt eingeflottete E-Lkw beweist: wir sind auch im Fernverkehr auf einem guten Weg dorthin", so GLS-Regionalleiter Jakob Nielsen.
Streckenplanung wird zur Herausforderung
Der Einsatz ist aber nicht ohne Herausforderung. Laut GLS ist mit der Batteriekapazität von 540 kW ein vollständiger Ladevorgang mit einem üblichen Schnelllader innerhalb von zwei Stunden möglich. Aktuell verkehrt der Volvo zwischen den GLS-Standorten im fränkischen Kürnach und Neuenstein in Osthessen, wo das Fahrzeug aufgeladen wird. Der Volvo reize damit täglich die maximal mögliche Reichweite aus. Laut dem Paketdienstleister beträgt die real-getesteten Reichweite bis zu 350 Kilometer unter Volllast.
"Es ist nicht möglich, den E-Lkw einfach so auf die Straße zu setzen. Vor dem Hintergrund der noch ausbaufähigen öffentlichen Ladeinfrastruktur für den Schwerlastbereich und einer Abhängigkeit vom Wetter, beispielsweise bei kälteren Temperaturen, planen wir jeden Einsatz vorab durch ein eigenes Scouting-Team", sagt Hans Pabst, geschäftsführender Gesellschafter von Pabst Transport.
Laut Christoph Fitz, Director New Vehicle Sales bei Volvo Trucks in Deutschland, erfordert der Einsatz des E-Lkws auch ein Umdenken: "Die eingesetzten Fahrer wurden intensiv geschult, um die neue Technologie im Fernverkehr sicher und effizient nutzen zu können. Auch die Tourenplanung mit möglichen Steigungen und Gefällen muss mit dem Fahrzeug genau abgestimmt werden".
Flottenumstellung im Rahmen der GLS-Nachhaltigkeitsstrategie
Neben Lkws mit weiteren alternativen Antriebstechnologien wie (Bio-)LNG, HVO100 oder Wasserstoff (Brennstoffzelle), die demnach an zahlreichen GLS-Standorten zum Einsatz kommen, komplettiere der neue E-Lkw nun die GLS-Flotte. Mittlerweile sind laut GLS täglich über 1.100 im Betrieb emissionsfreie und emissionsarme Zustellfahrzeuge in über 250 deutschen Städten für den Paketdienst im Einsatz.
Nach Angaben des PUnternehmens soll im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie Klima Protect die Flotte an E-Lkws in Zusammenarbeit mit weiteren GLS-Partnern, interessierten Kunden "und, sofern möglich, staatlicher Unterstützung ausgebaut werden".