Der Logistikdienstleister Ceva Logistics, das französische Energieunternehmen Engie und der ebenfalls französische Autobahnbetreiber Sanef testen zwei Jahre lang ein Relaissystem für kohlenstoffarme Fahrzeuge. Das Konzept basiert auf dem historischen Vorbild des Pony-Express-Postsystems. Bei der Ankunft an einer Relaisstation in unmittelbarer Nähe zur Autobahn stellen die Lkw-Fahrer ihre Anhänger ab. Diese werden an einen anderen Lkw angehängt, der die nächste Abschnittsstrecke übernimmt. E-Lkw können an den Stationen während des Anhängertransfers laden. Der Test läuft seit November 2023 auf einem 900 Kilometer langen Korridor zwischen Avignon und Lille in Frankreich und soll langfristig auf ganz Frankreich und andere europäische Länder ausgeweitet werden – Deutschland miteingeschlossen.
Das Konzept stammt von Ceva Logistics, Engie und Sanef. Die drei Unternehmen haben sich zu diesem Zweck zum European Clean Transport Network (ECTN) zusammengeschlossen. „Die Idee, ein europäisches Netz von Straßenterminals an den Hauptverkehrsadern zu errichten und dabei Elektro-Lkw einzusetzen, wurde erstmals Ende 2020 von Ceva Logistics ins Gespräch gebracht“, sagt Arnaud Bouffard, Project Director ECTN bei Ceva Logistics gegenüber trans aktuell.
Verschiedene Interessengruppen beteiligt
Daraufhin gründeten die drei Unternehmen Anfang 2023 ECTN. An dem Konzept sind laut Bouffard verschiedene Interessengruppen beteiligt. Dazu zählen Transportunternehmen, Ladebetreiber, Energieversorger, Autobahnkonzessionäre, Lkw-Fahrer und Lkw-Hersteller. „Es ist offen konzipiert für neue Transportpartner und Verlader“, so Bouffard.

Hinter ECTN stehen die französischen Unternehmen Ceva Logistics, Engie und Sanef.
Die ersten Ergebnisse des Testbetriebs verkündete ECTN Ende April. Auf dem Autobahnabschnitt zwischen Lille und Avignon sanken die Treibhausgasemissionen um das Vierfache. Die Berufskraftfahrer profitieren von kürzeren Transitzeiten: Zwischen Avignon und Lille konnte die Standardtransitzeit von 23 Stunden auf 17 Stunden reduziert werden, was einer Fahrtzeitverkürzung von 25 Prozent entspricht.
Die Arbeitsbedingungen der Fahrer verbessern sich durch das Prinzip der festen täglichen Hin- und Rückfahrten von nur wenigen hundert Kilometern mit regelmäßigen Fahrplänen. Ein weiterer Vorteil: Es sind keine zusätzlichen Flächen notwendig, da die Relaisstationen auf bestehenden, von Schwerlastfahrzeugen frequentierten Raststätten errichtet werden.
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