Es ist nicht zu spät, sich der Elektromobilität zu stellen. Und bei allen Erfolgen der E-Mobilität im Güterverkehr – sie wird nicht die einzige Antriebsart sein. So jedenfalls lautete der Tenor einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion zum Thema Kosten und Klimaschutz beim Zero Emission Summit in Fürth.
"Das Rennen hat gerade erst begonnen", erklärte Christian Sulser, Vorstand Vertrieb und Marketing bei Iveco Magirus aus Ulm. "Und man kann nicht nur mit einem Pferd daran teilnehmen", fügte er hinzu. Wer verschiedene Antriebe und Treibstoffe einsetze, sei auf dem richtigen Weg. Iveco ist technologieoffen unterwegs und bietet neben Diesel- und Gasmotoren auch Elektro- und Wasserstoff-Lkw an. Bei LNG habe Iveco begonnen, ohne eine Tankstelle zu haben. Wenige Jahre später gebe es schon knapp 200 LNG-Stationen allein in Deutschland.
"Das Rennen ist noch längst nicht gelaufen", pflichtete Logistikunternehmer René Große-Vehne dem Iveco Magirus-Vorstand bei. Seine Kooperation GV Trucknet setzt 1.200 eigene Lkw ein, darunter vier Elektro- und 20 Gas-Lkw. Deshalb brauche es Lösungen für den "noch immer verdammt hohen Dieselanteil". HVO sei eine gute Zwischenlösung, um schon heute spürbare Erfolge beim Klimaschutz mit der Bestandsflotte zu erreichen. Seit Jahr und Tag setzt Große-Vehne auch auf Lang-Lkw und ist ein Verfechter vor allem von Typ 1, dem verlängerten Auflieger. Damit lassen sich Fahrten und damit Kraftstoff sowie CO2 reduzieren.
HV100 als Übergangslösung
Beim Logistikdienstleiser L.I.T. aus Brake, der ebenfalls über eine vierstellige Zahl an Lkw verfügt, stellt sich die Situation ähnlich dar. Zwei Elektro-Lkw seien im Einsatz, acht im Zulauf, berichtete Vorstandschef Fokke Fels. Der Einsatz erfolge kundenindividuell, wie auch der Aufbau der Ladeinfrastruktur. Das alles brauche Zeit. Deshalb nutzt auch L.I.T. die Lösungen, die schon heute verfügbar sind: unter anderem HVO100. "Es gibt viele kleine Stellschrauben, um sowohl beim Klimaschutz als auch bei den Kosten Erfolge zu erzielen", erklärte Fels. Der Klassiker seien Fahrerschulungen.
Problematisch in Sachen Transformation sei die Rolle der Regierung. "Die politischen Rahmenbedingungen müssen verlässlich sein", betonte der L.I.T.-Chef. Bei der Umsetzung der CO2-Maut habe es keinerlei Planbarkeit gegeben. Er höre daher vielfach Äußerungen wie: "Wir trauen denen nicht." Diese Unwägbarkeiten machten Investitionsentscheidungen nicht leichter.
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