Ergebnisse ECTN-Projekt in Frankreich

Ergebnisse ECTN-Projekt in Frankreich
Relais-System reduziert Emissionen um das Vierfache

Nach 16 Monaten Pilotphase verkünden die Partner der European Clean Transport Network (ECTN) Alliance die Ergebnisse. Elektro-Lkw werden im Relais-System eingesetzt.

Relais-System reduziert Emissionen um das Vierfache
Foto: Benjamin Motreff - ENGIE Vianeo

Der Logistikdienstleister Ceva Logistics, das Energieunternehmen Engie und der Autobahnbetreiber Sanef – drei französische Unternehmen – haben die erste Autobahn-Relaisstation an der Raststätte Sommesousn (A26) in Frankreich eingeweiht (siehe Bild). Die Eröffnung folgt auf die 16-monatige Testphase eines Konzepts, das die drei Partnerunternehmen der European Clean Transport Network (ECTN) Alliance entwickelt haben.

Das ECTN-Konzept basiert einer gemeinsamen Mitteilung zufolge auf dem historischen Vorbild des Pony-Express-Postsystems. Bei der Ankunft an einer Relaisstation in unmittelbarer Nähe zur Autobahn stellen die Lkw-Fahrer ihre Anhänger ab. Diese werden an einen anderen Lkw angehängt, der die nächste Abschnittsstrecke übernimmt. E-Lkw können an den Stationen während des Anhängertransfers laden.

Kohlenstoffarme Zugmaschinen im Test

Seit November 2023 werde das Konzept auf einem 900 Kilometer langen Korridor zwischen Avignon und Lille in Frankreich getestet. Dabei ist eine spezielle Flotte von kohlenstoffarmen Zugmaschinen (Biogas, Elektroantrieb und grüner Wasserstoff) im Einsatz. Der Korridor ist in vier Autobahnabschnitte unterteilt und umfasst fünf Relaisstationen in Avignon (Vaucluse), Lyon (Rhône), Dijon (Côte-d'Or), Sommesous (Marne) und Lille (Nord). Das System könne leicht auf ganz Frankreich oder sogar auf ganz Europa ausgeweitet werden.

Die Ergebnisse des 16-monatigen Tests:

  • Auf dem Autobahnabschnitt zwischen Lille und Avignon sanken die Treibhausgasemissionen um das Vierfache. Auf der Hauptschleife zwischen zwei Relaisstationen könne ein einziger Lkw mit geringem CO2-Ausstoß zwei herkömmliche Diesel-Lkw ersetzen.
  • Kürzere Transitzeiten: Zwischen Avignon und Lille konnte die Standardtransitzeit von 23 Stunden auf 17 Stunden reduziert werden, was einer Fahrtzeitverkürzung von 25 Prozent entspreche.
  • Bessere Arbeitsbedingungen für Lkw-Fahrer durch das Prinzip der festen täglichen Hin- und Rückfahrten von nur wenigen hundert Kilometern mit regelmäßigen Fahrplänen.
  • Es sind keine zusätzlichen Flächen notwendig, da die Relaisstationen auf bestehenden, von Schwerlastfahrzeugen frequentierten Raststätten errichtet werden.