Warum die Elektromobilität in Deutschland nicht so recht in Schwung kommt, vermag keiner genau zu sagen. Fakt ist, dass Gewerbekunden im Bereich der Lieferwagen nicht gerade eine üppige Auswahl elektrisch angetriebener Fahrzeuge vorfinden. Es wird gemunkelt, dass die Automobilindustrie längst fertige Konzepte in den Schubladen liegen hat, aber noch auf einen besseren Zeitpunkt warte, um damit groß raus zu kommen. Einige bemängeln, die E-Fahrzeuge seien noch zu teuer und es hapere an öffentlicher Ladeinfrastruktur. Zudem reichten die Batteriekapazitäten längst noch nicht aus, um die elektrisch angetriebenen Lieferwagen außerhalb des Stadtverkehrs einsetzen zu können. Doch genau die überfüllten, von Feinstaub und Stickstoffdioxyd-Emissionen geplagten Citys stellen das ideale Einsatzgebiet dar. Viele Liefer- oder KEP-Dienste trauen sich trotzdem nicht so recht an das Thema E-Mobilität ran.
Münchens Förderprojekt
"Kleine und mittelständische Unternehmen denken, dass sie es nicht alleine schaffen", sagt Joseph Seybold vom Referat für Verkehr und Logistik, Bereich Innovation, Mobilität, Umwelt der IHK München und Oberbayern. Doch das müssen sie – zumindest in der Landeshauptstadt – auch nicht. Denn München, das nach Stuttgart die höchste Stickstoffdioxyd-Belastung aufweist, hat ein Förderprojekt mit insgesamt 30 Millionen Euro Umfang aufgelegt. Das Programm startet am 1. April 2016. Antragsberechtigt sind Gewerbebetriebe und Unternehmen mit Sitz oder Niederlassung in München. "Firmen können sich Nutzfahrzeuge, Pkw, E-Roller oder elektrisch angetriebene Lastenräder anschaffen, die die Stadt mit bis zu 5.500 Euro bezuschusst", erläutert Seybold. Für die entsprechende Ladelösung gibt die Stadt einmalig 20 Prozent zu den Gesamtkosten dazu, maximal aber 1.500 Euro pro Ladepunkt. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angesetzt. Läuft es gut, wird es verlängert.
"Wichtig dabei ist", fügt er hinzu, "dass die Betriebe zuerst den Antrag stellen, bevor sie ein Fahrzeug kaufen oder leasen." Erteilt die Behörde das Okay, bleiben sechs Monate, um sich ein Elektromobil anzuschaffen. Mit dem Vertrag geht der Unternehmer dann zur Stadt und bekommt das Geld direkt bar ausgezahlt. Das Ganze soll unbürokratisch über eine eigens dafür angelegte Homepage abgewickelt werden, die in Kürze frei geschaltet wird. "Keiner muss aufs Amt, auch der Antrag kann online gestellt werden", sagt Seybold. Seiner Ansicht nach sollten Unternehmen auch mal um die Ecke denken und den Blick für künftige Themen öffnen. Informationen hat die IHK München und Oberbayern in der Broschüre "E-Mobilität. Die Zukunft beginnt jetzt. Eine Chance für Unternehmen" zusammengefasst. "Wir wollen damit zeigen, dass das Ganze kein Hokuspokus ist", fügt er hinzu.
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