Am Rheinkai Nord in Duisburg-Hochfeld soll bis 2030 eine neue Anlage für den Umschlag von Ammoniak und CO₂ entstehen. Grundlage ist eine Absichtserklärung zwischen duisport und der LBC Tank Terminals Group. Mit dem Projekt wollen beide Partner die Energiewende unterstützen und die Industrie in Europa bei der Reduzierung von Emissionen begleiten. Das Terminal ist als Satellitenstandort für den LBC-Hub im niederländischen Vlissingen vorgesehen, wo derzeit ein großer Import-, Lager- und Crack-Standort für Ammoniak entsteht. Durch die direkte Verbindung sollen robuste Energielieferketten zwischen den Niederlanden und dem Ruhrgebiet aufgebaut werden.
Verbindung zwischen Vlissingen und Duisburg
Die geplante Anlage soll per Binnenschiff mit dem LBC-Hub in Vlissingen verknüpft werden. Dort entsteht ein zentraler Standort, der Ammoniak für den europäischen Markt importiert, lagert und crackt. Das Duisburger Terminal soll diese Lieferkette fortsetzen, sodass Kunden im industriellen Kern Deutschlands künftig Ammoniak und Wasserstoff einfach und sicher beziehen können. LBC-CEO Frank Erkelens betont, dass die Partnerschaft eine belastbare Verbindung beider Standorte schaffen und damit Europas Wasserstoff- und CO₂-Lieferketten stärken soll.
Wasserstofferzeugung durch Ammoniak-Cracking
In Duisburg soll eine eigene Infrastruktur entstehen, um Ammoniak vor Ort zu cracken und Wasserstoff bereitzustellen. Dieser soll Unternehmen im Ruhrgebiet zugutekommen, die ihre Prozesse dekarbonisieren wollen. Parallel dazu soll die Anlage CO₂ aufnehmen, das aus industriellen Prozessen stammt. Das Terminal ist dafür ausgelegt, das CO₂ zu lagern und für eine spätere Offshore-Sequestrierung vorzubereiten. Damit übernimmt der Standort eine Doppelrolle in künftigen Energie- und Stoffströmen.
Rolle im Rheinkorridor
duisport-CEO Markus Bangen sieht das Projekt als weiteren Baustein, den Rheinkorridor gemeinsam mit den Häfen Rotterdam und Antwerpen als nachhaltige Logistikachse zu stärken. Bangen spricht von Häfen als Schlüsselakteuren der Energiewende, weil sie Infrastruktur schaffen und Lieferketten resilienter machen. Die Kooperation mit LBC ergänzt zudem ein bereits geplantes Tanklager am Rheinkai Nord und eröffnet zusätzliche Möglichkeiten für den Umschlag neuer Energieträger im Duisburger Hafen. Damit soll die industrielle Transformation in Nordrhein-Westfalen unterstützt werden.
LBC als globaler Energiewende-Akteur
LBC zählt zu den international führenden unabhängigen Unternehmen für die Lagerung von Flüssiggütern und sieht sich als integralen Bestandteil der Lieferketten seiner Kunden. Das Unternehmen bündelt Infrastruktur und Dienstleistungen, um Produkte von den Versorgungsgebieten in die Nachfragezentren zu bringen. Durch seine Position in der Mitsui O.S.K. Lines Group kann LBC globale Expertise in Schifffahrt und Logistik nutzen, um nachhaltige Energielösungen zu entwickeln und die Energiewende voranzutreiben.
Bedeutung des Duisburger Hafens
Der Duisburger Hafen gilt als größter Container-Binnenhafen der Welt und zählt zu den wichtigsten europäischen Logistikknotenpunkten. Mit 21 Hafenbecken, zehn Containerterminals und etwa 200 Kilometern Gleisinfrastruktur werden jährlich über 20.000 Schiffe und 25.000 Züge abgefertigt. Mehr als 100 Millionen Tonnen Güter und etwa vier Millionen TEU werden umgeschlagen. Rund 300 ansässige Unternehmen und circa 52.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt vom Standort ab. Die duisport-Gruppe bietet umfassende Lösungen für globale Lieferketten – ein Umfeld, in das das geplante Terminal künftig eingebettet sein soll.





