Pitch von INN-ovativ: Bonisoft gewinnt

Digitaler Pitch von INN-ovativ
Bonisoft Technologies gewinnt

„Erfolg beginnt mit Wertschätzung“: Bonisoft Technologies gewinnt den digitalen Start-up-Pitch von INN-ovativ im Rahmen der Reihe SpediTalks by Rathmann. Die Bonisoft-App hilft Arbeitgebern und Arbeitnehmern mit datengetriebener Incentivierung.

Bonisoft Technologies gewinnt digitalen Start-up-Pitch von INN-ovativ im Rahmen der Reihe SpediTalks by Rathmann.
Foto: Adobe Stock/tashechka, Bonisoft Technologies Montage: Monika Haug

And the winner is: Bonisoft Technologies. Das Start-up aus Werlte (Niedersachsen) hat den Pitch des Digitalunternehmens INN-ovativ gewonnen. An dem Wettbewerb, den INN-ovativ im Rahmen der Reihe SpediTalks by Rathmann am Freitag, den 1. August veranstaltet hat, haben insgesamt fünf Logistik-Start-ups teilgenommen. INN-ovativ – das Unternehmen hinter den E-Learning-Angeboten von Spedifort und der digitalen Jobvermittlung Spedijobs – begann 2017 selbst als Start-up. 2018 hat Geschäftsführer Andreas Rinnhofer mit INN-ovativ den Start-up-Pitch von trans aktuell gewonnen. „Dieser Wettbewerb war ein Riesen-Booster für uns“, so Rinnhofer. Dieselbe Chance will er mit dem Online-Pitch auch anderen Unternehmen geben.

Jedes der fünf Start-ups erhielt fünf Minuten Redezeit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des digitalen Pitches konnten im Anschluss zwei Wochen lang für ihren Favoriten voten. „Die teilnehmenden Start-ups kommen alle aus der Logistikbranche, erhöhen deren Effizienz und bedienen die unterschiedlichen Facetten der Logistik“, sagte Moderator Matthias Rathmann, der auf der INN-ovativ-Plattform einmal im Monat zu der digitalen Gesprächsrunde SpediTalks by Rathmann einlädt.

Zu Beginn des Pitches machte er deutlich: „Die Stimmung unter Start-ups ist gut.“ Das belegen Zahlen des Start-up-Verbands. Im ersten Halbjahr 2025 gingen demnach bundesweit 1.500 Jung-Unternehmen an den Start – neun Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2024.

Bonisoft-Technologie ist als White-Label-Lösung verfügbar

Positiv gestimmt ist nun auch der Pitch-Gewinner. Maximilian Hunfeld, Geschäftsführer bei Bonisoft Technologies aus Werlte, gründete sein Start-up vor zwei Jahren „aus der vollen Überzeugung, dass in der Logistikbranche die Schnittstelle Mensch für Transformation und Entwicklung extrem wichtig ist“. Die besten Technologien nützen laut Hunfeld nichts, wenn die Menschen sie nicht beherrschen und nutzen. Darum hat er mit seinem Team die Bonisoft-App entwickelt, die Arbeitgebern und Arbeitnehmern mit datengetriebener Incentivierung hilft. Sie ist als White-Label-Lösung verfügbar, sodass Unternehmen sie unter ihrem eigenen Namen nutzen können.

Die Technologie misst Leistungsdaten der Unternehmen – zum Beispiel Telematik-Daten oder Spritverbräuche – und analysiert diese. Per App werden Punkte ausgegeben, die die Mitarbeitenden sammeln, um sie in Benefits umzuwandeln. Führungskräfte können mit der KI-basierten Lösung ihre Leistungsziele klar kommunizieren und ihre Mitarbeitenden mit Benefits motivieren. Die Mitarbeitenden wiederum fühlen sich durch die Incentivierung wertgeschätzt – getreu dem Motto „Erfolg beginnt mit Wertschätzung“.

Truckfolio vernetzt Unternehmen und Behörden

Simon Fackler, Geschäftsführer des Unternehmens Frachtigall mit Sitz in Nauheim, stellte das neue Produkt Truckfolio vor. Frachtigall digitalisiert den Lieferschein mit dem Ziel, die Logistik effizienter zu machen. Bei Truckfolio dagegen handelt es sich um eine Compliance-Lösung, die Speditionen, Transportunternehmen und Behörden auf einer mehrsprachigen Plattform vernetzt. Verlader erhalten laut Fackler ebenfalls Zugang.

Zu den Partnern zählen Speditionen, Versicherungen und Hersteller, darunter die Fritz Gruppe, die Andreas Schmid Group und der Ladungsverbund Elvis. Truckfolio verifiziert Dokumente und Partner, macht den Compliance-Status transparent und ermöglicht so reibungslose Abläufe für alle Beteiligten. „Unseren KI-Agenten namens Eagle kann man bei jeder Art von Transport befragen“, ergänzte Fackler.

Full-Service-Lösung für Ladungsträger

„Was wäre, wenn Sie sich ab morgen nie wieder mit dem Thema Palettentausch beschäftigen müssten?“ Mit dieser Frage startete Oliver Fendler, CEO bei LCX Nexus, seinen Pitch. Ziel sei es, ein veraltetes System zukunftsfähig zu machen. Die Full-Service-Lösung für Tausch und Management von Ladungsträgern verbinde alle Beteiligten aus Industrie, Handel und Logistik.

LCX Nexus nutzt Künstliche Intelligenz (KI) und unterteilt in sechs Schritte. Zuerst erfolgt die Datenübertragung. Auf Basis dieser Daten erstellt das Start-up die initialen Ladungsträgerkonten, die beim Transport nochmal verifiziert werden. Ein wichtiges Feature ist das KI-basierte Clearing. „Unsere KI analysiert alle Bewegungen und Zahlen in Echtzeit“, sagte Fendler. Alles, was nicht virtuell ausgleichbar ist, wird effizient physisch getauscht. Danach erfolgen die finale Buchung und das Reporting. LCX Nexus – eine Lösung von Swap Technologies mit Sitz in Weingarten –verspricht null Prozent Aufwand für die Nutzer, 30 Prozent weniger CO2-Ausstoß und 50 Prozent weniger Tauschkosten.

Fahreranmeldung per Smartphone

Bei der Kommunikation mit Lkw-Fahrern geht es in der Regel um die simplen Fragen: Wo ist der Fahrer? Wo steht der Auftrag? An dieser Stelle setzt das Unternehmen Heylog aus Wien an. Das Start-up digitalisiert die Fahreranmeldung per Smartphone und vereinfacht die Kommunikation. Die Lösung funktioniert laut Heylog-Vertriebsvorstand Umut Kivrak ohne zusätzliche Hardware – Fahrer melden sich einfach per WhatsApp, SMS oder QR-Code an. Kunden wie Schmitz Cargobull und Lkw Walter nutzen die Lösung laut Kivrak bereits seit einigen Jahren.

Sie ist in mehr als 24 Sprachen verfügbar und innerhalb von zwei Stunden einsatzbereit. Eine langwierige Implementierung und Onboarding-Phase entfallen. Heylog gibt es nicht nur als Standard-Produkt, es lassen sich auch individuelle Workflows bauen. „Wir sind stolz darauf, dass wir der erste Anbieter im deutschsprachigen Raum sind, der eine flexible Zeitfenster-Buchung in Kooperation mit Verladern anbietet. Speditionen müssen dafür nichts bezahlen“, sagte Kivrak am Ende seines Pitches.

Speditionsübergreifende Begegnungsverkehre von Mansio

„Die Art, wie wir heute Fernverkehr organisieren, ist nicht ideal“, sagte Dr. Maik Schürmeyer, Geschäftsführer des Logistiksoftware-Startups Mansio mit Sitz in Aachen. Das zeigen die übervollen Lkw-Rastplätze, die wirtschaftliche Situation und der aktuelle Stand der Antriebswende. Die Lösung von Mansio lautet: speditionsübergreifende Begegnungsverkehre.

Mansio hilft nicht den großen Akteuren, die das System bereits seit Jahren nutzen, sondern vernetzt Mittelständler, die Begegnungsverkehre nicht allein organisieren können. Für den Lkw-Fahrer entfällt dadurch die stressige Suche nach Parkplätzen und er hat planbare Arbeitszeiten. Der Einsatz von E-Lkw im Fernverkehr wird wirtschaftlicher und einfacher: Die teure Zugmaschine kommt öfter zum Einsatz und kann auf dem Speditionshof laden. Für herkömmliche Lkw ergeben sich durch den verdoppelten Einsatz oder das Tanken an der heimischen – und vermeintlich günstigeren – Tankstelle ebenfalls Vorteile. Die Mansio-Software steht Spediteuren und Verladern zur Verfügung und unterstützt den gesamten Abwicklungsprozess – vor, während und nach dem Transport.

Die fünf Finalisten

  • Simon Fackler, Geschäftsführer Frachtigall aus Nauheim, mit Truckfolio
  • Oliver Fendler, Geschäftsführer Swap Innovations aus Weingarten, mit LCX Nexus
  • Maximilian Hunfeld, Geschäftsführer Bonisoft Technologies aus Werlte (Gewinner)
  • Umut Kivrak, Vertriebsvorstand Heylog aus Wien
  • Maik Schürmeyer, Geschäftsführer Mansio aus Aachen