DHL startet Lade- und Lastmanagement-System

DHL setzt auf Lade- und Lastmanagement-System
Pilotprojekt mit 600 E-Fahrzeugen

Nach erfolgreichem Pilot-Projekt: DHL Group setzt auf selbst entwickeltes Lade- und Lastmanagement-System. Wie das funktioniert und was das Ganze den deutschen Post- und Paket-Betriebsstätten bringt.

 Lade- und Lastmanagement-System an den deutschen Betriebsstätten der DGL Group.
Foto: DHL Group

Der Unternehmensbereich Post & Paket Deutschland (P&P) der DHL Group und die DHL-Tochter Streetscooter haben gemeinsam mit dem Engineering-Partner Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr (IAV) ein neues Lade- und Lastmanagement-System für E-Fahrzeuge entwickelt.

DHL vermeidet Lastspitzen durch intelligentes Laden

Im Vergleich zu bisherigen Lösungen sorge dieses System nicht nur für eine effiziente Ladung von E-Fahrzeugen, sondern vermeide unnötige Lastspitzen durch eine intelligente Steuerung der Energieflüsse und senke dadurch die Kosten, heißt es seitens des Unternehmens. Darüber hinaus optimiere es die Nutzung selbst erzeugter Energie (etwa Photovoltaik) und vereinfache die Integration von stationären Batteriespeichern und Wärmepumpen. Gleichzeitig reduziere das System die Komplexität und sorge für Transparenz über den Energieverbrauch sowie bei der Auslastung der Fahrzeuge und Infrastruktur.

Pilotprojekt mit 600 E-Fahrzeugen von DHL war erfolgreich

Nach dem erfolgreich verlaufenen Pilotprojekt mit 600 E-Fahrzeugen verschiedener Hersteller wurde dieses neue, selbst entwickelte Lade- und Lastmanagement-System mittlerweile im gesamten Unternehmensbereich P&P ausgerollt. „Bei über 35.000 Elektrofahrzeugen ist unser Bedarf an einem eng in unsere Betriebsabläufe integrierten, intelligenten und stabilen Lade- und Lastmanagement-System entsprechend hoch“, berichtet Thomas Schlickenrieder, Geschäftsbereichsleiter Betriebsinfrastruktur der P&P-Sparte.

So funktioniert das Lade- und Lastmanagement-System von DHL

Basierend auf dem aktuellen Ladezustand und den individuell einstellbaren Ladevorgaben errechnet der Optimierer den benötigten Gesamtenergiebedarf und vergibt fahrzeugspezifische 24h-Ladepläne. Dabei reagiert das System laufend auf Veränderungen der Einflussgrößen – etwa bei der Vorkonditionierung des Fahrzeuginnenraums oder der Batterieparameter in der kalten Jahreszeit – und stellt das Optimum durch Aktualisierung der Vorgaben stetig sicher. Über definierte Schnittstellen lassen sich zudem relevante Informationen in externe Analyse- und Monitoring-Systeme integrieren. So können Ladevorgänge separat überwacht, Einsatzplanungen effizienter gestaltet und Fehleranalysen deutlich beschleunigt werden.

Das Ziel: Stabiles Stromnetz bei reduzierten Energiekosten

„Mit der neuen inhouse entwickelten Lösung reduzieren wir unsere Energiekosten, beschleunigen die Elektrifizierung und stellen die Betriebsstabilität in unserem Post- und Paketbereich sicher“, erklärt Schlickenrieder.

Streetsccooter und IAV bieten Lösung auch für Drittkunden an

Die gemeinsam entwickelte Lösung wird, so DHL, ab sofort im Rahmen einer neuen Kooperation zwischen Streetccooter und IAV auch für Drittkunden angeboten. „Aufbauend auf über 15 Jahren Erfahrung in der Elektromobilität können wir diese innovative Lösung nun auch Drittkunden zur Verfügung stellen“, erläutert Rainer Wode, CEO von Streetccooter.