Anfang März trafen sich die Verbandschefs von BGL, FTNR und NLA in Brüssel mit den Mitgliedern des Europäischen Parlaments. Dabei ging es vor allem darum, die Kernbotschaften für den Straßengüterverkehr zu kommunizieren.
Technologie-Neutralität ist bei Lkw entscheidend
Damit die Straßentransport-Unternehmen in emissionsfreie Fahrzeuge investieren können, muss die Technologieneutralität vorrangig bleiben – ein praxistauglicherer Ansatz müsse her. Da aktuell weder die Ladeinfrastruktur noch eine ausreichende Versorgung mit grünem Strom vorhanden sei, fordern die Verbände eine frühzeitige Überarbeitung der EU-Rechtsvorschriften zum CO₂-Ziel für schwere Nutzfahrzeuge. Ein Lösungsansatz hierbei sei beispielsweise ein Investitionsfonds, der den Bau der Ladeinfrastruktur und Mechanismen für stabile Strompreise fördern können.
Mobilitätspaket: Rückkehrpflicht überarbeiten
Ein weiterer Punkt auf der Agenda war die Durchsetzung der Vorschriften des Mobilitätspakets. Im Rahmen davon solle die Kommission vor allem die Auswirkungen der Aufhebung der Rückkehrpflicht von Lkw alle acht Wochen durch den EuGH genau untersuchen. Damit soll erkenntlich werden, ob sich dadurch Problematiken in Bezug auf Briefkastenfirmen verschärfen. Falls dies der Fall ist, soll die Regelung wieder eingeführt werden.
Lkw-Fahrermangel entgegenwirken
Darüber hinaus gelte es dem dramatischen Problem des Fahrermangels entgegenzuwirken und die Arbeitsbedingungen der Fahrer weiterhin im Auge zu behalten. Wichtig hierbei sei vor allem ein attraktives Berufsbild. Das könne durch einen leichteren Zugang für Fahrer auf den Arbeitsmarkt und gleichzeitiger Einhaltung der EU-Vorschriften geschaffen werden – und damit geht auch eine Überarbeitung der Führerscheinrichtlinie einher.
Ausbildung der Berufskraftfahrer überarbeiten
Aber neben dem leichteren Einstieg für jüngere Fahrer, müsse auch die Ausbildungsrichtlinie für Berufskraftfahrer generell überarbeitet werden. Ergänzend dazu müsse es für pensionierte Fahrer möglich sein, in Teilzeit zu arbeiten und den bürokratischen Aufwand dafür zu verringern.
FNTR-, NLA- und BGL geben sich zuversichtlich
Die Verbandschef Florence Berthelot (FNTR), Erik Østergaard (NLA) und Prof. Dr. Dirk Engelhardt (BGL) zeigen sich zuversichtlich: „Glücklicherweise haben wir von den Entscheidungsträgern im Parlament und in der Kommission einige ermutigende Signale erhalten, dass unsere Probleme mit Blick auf die Ökologisierung des Güterverkehrs, der effizienteren Durchsetzung zur Gewährleistung gleicher Wettbewerbsbedingungen und des Abbaus von Bürokratie für Transportunternehmen verstanden wurden“.