Das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) hat im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) vom 22. August bis 15. September 2024 Logistikunternehmen online zum Kombinierten Verkehr (KV) befragt. Teilgenommen haben laut BALM 657 Unternehmen der deutschen Transport- und Logistikwirtschaft sowie der Verladenden Wirtschaft.
Dabei habe sich ein heterogenes Stimmungsbild ergeben. Unternehmen, die den KV bereits nutzen, seien diesem gegenüber positiver eingestellt als Unternehmen, die aktuell nicht im KV aktiv sind. Als größte Stärke des KV wurde die Klima- und Umweltfreundlichkeit genannt. Allerdings werde das Image insgesamt eher als neutral wahrgenommen.
KV-Anteil unter 25 Prozent
Gemessen am gesamten Beförderungsaufkommen lag der KV-Anteil im Jahr 2023 bei knapp 52 Prozent der befragten Logistikunternehmen und bei rund 65 Prozent der Unternehmen der Verladenden Wirtschaft bei unter einem Viertel. Dabei ist viel Luft nach oben: Rund 77 Prozent der befragten Logistikunternehmen und rund 62 Prozent der Unternehmen der Verladenden Wirtschaft haben angegeben, theoretisch bereits heute mehr Güter im KV befördern zu können.
Rund 46 Prozent der befragten Unternehmen, die den KV derzeit nutzen, bewerten ihre aktuellen Erfahrungen als (eher) positiv. 55 Prozent der teilnehmenden Unternehmen nutzen den KV aufgrund seiner Nachhaltigkeit. Kostenvorteile, die 44-t-Regelung, Kundenanforderungen und Seehafenhinterlandverkehre zählen zu den weiteren Gründen.
Mehr als die Hälfte nutzt keinen KV
Knapp 62 Prozent der befragten Logistikunternehmen und rund 55 Prozent der Unternehmen der Verladenden Wirtschaft nutzen den KV derzeit nicht oder sind nicht aktiv. Für die Unternehmen der Verladenden Wirtschaft sprechen vor allem die geringe Flexibilität durch feste Routen und Fahrpläne, ein zu geringes geeignetes Transportvolumen und die Langsamkeit des KV dagegen. Für die Güterkraftverkehrsunternehmen und Speditionen sind demnach der hohe Organisationsaufwand, nicht KV-geeignetes Transportgut, die geringe Flexibilität durch feste Routen und Fahrpläne, die Langsamkeit und zu kurze Transportentfernungen ausschlaggebend.
Über die Hälfte (59 Prozent) aller befragten Unternehmen sehen Verbesserungsbedarfe vor allem in der Erhöhung der Pünktlichkeit, der Verbesserung des Zustands der Schieneninfrastruktur sowie der Zuverlässigkeit, der Verringerung der Kosten und der Erhöhung des Streckenangebots. Knapp 4 Prozent sehen keinen Verbesserungsbedarf.