Brückensanierungen haben immense Folgekosten

Brückensperrungen kosten Milliarden
ADAC berechnet Folgekosten der Sanierung

Der ADAC hat ausgerechnet, wie ungeplante Brückensanierungen der deutsche Volkswirtschaft schaden. Alllein eine Schließung der Norderelbbrücke kostet demnach 334 Millionen Euro pro Jahr.

Lkw auf Zufahrt zur Rheinbrücke in Leverekusen
Foto: Jan Bergrath

In Deutschland müssen bis 2040 rund 8.000 Autobahnbrücken erneuert oder saniert werden. Viele stammen aus den 1960er- und 1970er-Jahren und sind nicht auf das heutige Verkehrsaufkommen ausgelegt. Der ADAC ließ an fünf Brücken simulieren, welche Folgen eine plötzliche Vollsperrung hätte: die Norderelbbrücke (A1) in Hamburg, die Friedrich-Ebert-Brücke (A565) in Bonn, die Donaubrücke Sinzing (A3) bei Regensburg, die Böllinger Talbrücke (A6) bei Heilbronn und die Agra-Brücke (B2) in Leipzig.

14 Millionen Stunden zusätzliche Fahrzeit

Laut Simulation müssten bei einer Sperrung der Norderelbbrücke rund 125.000 Fahrzeuge täglich auf andere Strecken ausweichen. Dies würde jährlich etwa 150 Millionen zusätzliche Fahrzeugkilometer und 14 Millionen Stunden zusätzlicher Fahrzeit verursachen. Der volkswirtschaftliche Schaden wird auf rund 334 Millionen Euro pro Jahr geschätzt. Eine Sperrung der Friedrich-Ebert-Brücke in Bonn mit rund 120.000 Fahrzeugen täglich hätte laut ADAC Kosten von mehr als 170 Millionen Euro jährlich zur Folge.

Sperrung der Donaubrücke Sinzing

Auch an den übrigen Standorten ergäben sich deutliche Zusatzbelastungen. Bei einer Sperrung der Donaubrücke Sinzing bei Regensburg wären Umleitungen über die A93 und A6 erforderlich (75 Millionen Euro jährlicher Schaden), bei der Böllinger Talbrücke bei Heilbronn wären weiträumige Ausweichrouten über die A8 und A5 betroffen (172 Millionen Euro). Die Sperrung der Agra-Brücke in Leipzig würde einen geringeren wirtschaftlichen Schaden verursachen (14 Millionen Euro jährlich), jedoch den Verkehr in den angrenzenden Stadtteilen erhöhen.

Hillebrand fordert mehr Geld für Brückensanierungen

ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand fordert, die vorhandenen Finanzmittel für Brückensanierungen vollständig zu nutzen und den Mitteleinsatz in den kommenden Jahren zu steigern, um weitere Sperrungen und Folgekosten zu vermeiden.