Widecole Truck Sport mobil

Meisterhafte Teamarbeit in Jarama

Truck Racing Europameisterschaft
Meisterhafte Teamarbeit in Jarama

Die Truckracing Europameisterschaft 2025 ist zu Ende. Während Norbert Kiss als Meister und Jochen Hahn als Zweitplatzierter bereits vor dem Finale feststanden, blieb der Kampf um Platz Drei bis zum Ende offen.

Die Truckracing Europameisterschaft 2025 ist zu Ende. Während Norbert Kiss als Meister und Jochen Hahn als Zweitplatzierter bereits vor dem Finale feststanden, blieb der Kampf um den Bronzeplatz bis zum allerletzten Kräftemessen offen.
Foto: Richard Kienberger

Letztlich hat vermutlich eines der berüchtigten „50-Cent-Teile“ für die Entscheidung gesorgt: Sascha Lenz rollte im ersten Championshiprace aufgrund einer durchgebrannten Sicherung nach einigen Runden in den Seitenstreifen und blieb damit ohne Wertungspunkte.
Steffi Halm, die lange auf dem dritten Platz der Gesamtwertung rangiert hatte und erst in Le Mans von Lenz abgelöst worden war, nutzte die Gunst der Stunde und schob sich wieder vor den Konkurrenten.

Im zweiten Championshiprace musste Lenz aufgrund des Ausfalls aus der letzten Reihe starten, trotzdem schaffte er es, sich in den zwölf zu fahrenden Runden auf Platz sieben vorzuarbeiten und das Rennen damit zumindest theoretisch offenzuhalten – elf Punkte Rückstand sind ja durchaus aufzuholen, wie sich gezeigt hatte.

Am Sonntag glückte dem MAN-Fahrer dann eine perfekte Runde im Qualifying – den zweiten Platz hielt er auch im Rennen. Damit ging seine Konkurrentin, die in Race 3 über den sechsten Platz nicht hinausgekommen war, mit dem hauchdünnen Vorsprung von zwei Zählern in den finalen Wettkampf. Allerdings musste Lenz im "Reverse Grid" zwei Reihen hinter Halm starten – und er hatte deren Marken- und Teamkollegen Jochen Hahn vor sich. Der sorgte im Stil eines Bodyguards dafür, dass sich niemand an das Heck von Halms Iveco klemmen und damit Steffis bisher größten Erfolg gefährden konnte – die „Bullen von Iveco“ bewährten sich also auch im Finale mit einer perfekten Zusammenarbeit als Team.

Finale mit Blick in die Zukunft

Ebenso spannend blieb der Kampf um den Titel in der Chrome-Class. Vor dem ersten Kampf um die Punkte in dieser Meisterschaft hatten mit Clemens Hecker, Bradley Smith, Mark Taylor und John Newell gleich vier Fahrer die Chance, am Ende vorne zu liegen. Letztlich schaffte es Mark Taylor, der sich nach einer zwischenzeitlichen Schwächephase wieder berappelt hatte, seine drei Konkurrenten auf die Plätze Zwei bis Vier zu verweisen.

Die Abschlussfeier fand diesmal im Paddock statt – darauf hätte man eigentlich schon früher kommen können. Der perfekte Ort, um die Saison gemeinsam ausklingen zu lassen. Zumal es in diesem Jahr nicht nur das Finale einer EM-Runde war, sondern weitere Veränderungen anstehen: Wie bereits seit einiger Zeit bekannt, beteiligte sich der bisherige Promoter ETRA nicht mehr an der neuen Ausschreibung der FIA. Wer diese Rolle künftig übernehmen wird, ist öffentlich noch nicht bekannt, da die interne Entscheidung erst vom FIA World Council abgesegnet werden muss. Dies wird voraussichtlich Anfang Dezember der Fall sein. Nachdem die karierte Flagge zum letzten Mal geschwenkt worden war, gab auch der Berliner Transportunternehmer Sven Walter, der acht Jahre erfolgreich das Team "Don´t Touch Racing" führte, seinen Rückzug aus der Serie bekannt.