Widecole Truck Sport mobil

Truck Race in den wilden 90ern: Die Zeit der Mega-Boliden

Truck Race in den wilden 90ern
Die Zeit der Mega-Boliden

Die 1990er kann man zu Recht als die goldenen Jahre des Truck Race bezeichnen. Hier war kein Budget zu groß und keine Entwicklung zu gewagt. Das wurde auch schnell sichtbar in der Unterscheidung nicht mehr nach Hubraumklassen, sondern zwischen Race Class und Super Race Class. Letztere brachte so manchen Extrem-Boliden hervor.

Die Zeit der Mega-Boliden
Foto: ETM-Archiv

Die Ampel gibt das Rennen frei. Die Boliden donnern unaufhaltsam auf das legendäre Castrol-S zu. Jeder will der erste sein, doch am Ende ist die Strecke viel zu eng. Stahl trifft auf Stahl. Kunststoff und Lack splittern. In das ohrenbetäubende Brüllen der Motoren mischen sich heulende Reifen und johlende Fans auf den Tribünen. Plötzlich eine Staubwolke. Wie ein gelber Blitz pflügt Gerd Körber im Phönix scheinbar ungebremst durchs Kiesbett. Ich springe auf den Sitz, um alles besser zu sehen. Eine echte Kernerinnerung an mein erstes Truck Race. Wie das Rennen ausging? Keine Ahnung. Damals, 1991 bei meinem ersten Truck-Grand-Prix, war ich gerade frisch fünf Jahre alt geworden und vor allem überwältigt von den Eindrücken. Das gilt nicht nur für die Rennen an sich, sondern auch das Leben im Infield. Nach besagtem Castrol-S ging es für die Racer direkt in die Kurzanbindung. Dafür war das Infield noch etwas größer als heute. Die Mercedes-Arena gab es damals noch nicht, stattdessen eine Kart-Bahn, die Platz bot für all die Zelte der Sponsoren.

Techniktempel wie heutzutage in der Formel 1

Im Fahrerlager wiederum war die Trennung zwischen Super Race und Race deutlich zu sehen. Die Race Class erinnerte ans heutige Setup. Die großen Werksteams von MAN und Mercedes waren stattdessen am Nürburgring in riesigen adhoc aufgestellten Gebäuden zu Hause – riesig zumindest für ein kleines Kind. Aber heutige Formel-1-Ausmaße hatten sie auf jeden Fall! Wie eingangs erwähnt, war damals nicht nur die Vielfalt im Feld größer – mit Sisu, Liaz, Volvo oder Pegaso – sondern auch die Anzahl der einzelnen Wertungsklassen. Zu Beginn des Jahrzehnts hallten noch die 80er mit ihrem Hubraumklassen nach: Klasse 1 bis 11.950 cm³ (z.B. Frankie Vojtisek), Klasse 2 bis 14.100 cm³ (z.B. Curt Göransson) und Klasse 3 bis 18.500 cm³ (z.B. Gerd Körber und Steve Parrish) – alle noch relativ seriennah. Später im Jahrzehnt kam es zur Reform und Aufspaltung. Hier wurde weniger nach Hubraum als vielmehr nach Seriennähe unterschieden, also Race Class in seriennaher Manier und Super Race Class mit deutlich mehr Möglichkeiten.

Ihre Vorteile mit Digitalabo
  • Zugang zu allen Webseiteninhalten
  • Kostenloser PDF-Download der Ausgaben
  • Preisvorteil für Schulungen und im Shop

Sie haben bereits ein Digitalabo? Hier einloggen.

DEKRA Mitglieder0,00 Euro*

* Sie sind DEKRA-Mitglied? Dann loggen Sie sich ein und ergänzen ggf. in Ihrem Profil Ihre DEKRA-Mitglieds-Nummer.

Mitgliedsnummer ergänzen
Digitalabo
ab
1,88 Euro*pro Monat

* Jahrespreis 22,65 Euro, Preis für FERNFAHRER Flexabo Digital in Deutschland,flexible Laufzeit, jederzeit kündbar.

Weiter zum Kauf