Automated Driving Alliance von Bosch und Cariad

Automated Driving Alliance
Bosch und Cariad kooperieren bei Software-Stack

Bosch und Cariad kooperieren im Rahmen der Automated Driving Alliance beim Entwickeln eines Software-Stacks fürs automatisierte Fahren. Welche Rolle Künstliche Intelligenz dabei spielt.

Automated Driving Alliance von Bosch und Cariad
Foto: Cariad

Automobil-Zulieferer Bosch und Cariad, die Software-Tochter des VW-Konzerns, vertiefen ihre Zusammenarbeit im Rahmen der Automated Driving Alliance. Die Partner entwickeln dazu einen Software-Stack – eine Gruppe von Programmen, die zusammenarbeiten – für das assistierte und automatisierte Fahren der Level 2 und 3. Dabei setzen die Partner auf Künstliche Intelligenz (KI).

Umfassender Einsatz von Künstlicher Intelligenz

Durch den noch umfassenderen Einsatz von KI komme die Automated Driving Alliance ihrem großen Ziel einen weiteren Schritt näher, heißt es seitens der beiden Unternehmen. Wobei die Allianz bereits seit Beginn der Partnerschaft auf KI setzen – etwa im Bereich „Perception“, zum Beispiel zur Objekterkennung. Mittlerweile kommt KI entlang der gesamten Software-Technikkette zum Einsatz.

Durchgängige End-to-End-KI-Architektur fürs Fahrzeug

Von der Objekterkennung, der Fusion verschiedener Sensoren wie Kameras und Radare, über die Entscheidungsfindung bis hin zur Umsetzung in die sichere automatisierte Steuerung von Antrieb, Lenkung und Bremse reicht das Ganze. Die automatisierten Fahrfunktionen basieren zukünftig auf einer durchgängigen, sogenannten End-to-End-KI-Architektur, in der alle Module durch den Einsatz von KI nochmals leistungsfähiger und intelligenter werden, heißt es seitens der Automated Driving Alliance.

Urbane Verkehrsszenarien analysieren

So wie Sprachmodelle komplexe semantische Zusammenhänge verstehen, kann der neue KI-Stack der Automated Driving Alliance urbane Verkehrsszenarien analysieren und sowohl aktuelles als auch potenzielles Verhalten von Verkehrsteilnehmern aus unterschiedlichen Sensormodalitäten ableiten. Bosch und Cariad flankieren diese technologischen Fortschritte „durch eine moderne Entwicklungsumgebung und umfassende Hardware-Strategie“, die eine skalierbare und zukunftssichere Umsetzung in allen Fahrzeugklassen erlaube.

Fokus liegt auf Datenschutz und Fahrsicherheit

Die End-to-End-Entwicklung aller Technologie-Elemente mit eigenem Quellcode und geistigem Eigentum bilde die Basis der Entwicklungspartnerschaft. Dies ermögliche die vollständige technische Kontrolle des Quellcodes mit klaren Standards zu Datenschutz, Security, Fahrsicherheit und Transparenz sowie die Möglichkeit, durch Quellcode-Optimierung Innovationen agil und schnell zu erzeugen und an die Kunden auszuliefern. Die Entwickler gestalten die Architektur so, dass Entscheidungen und Handlungen der Künstlichen Intelligenz sicher, nachvollziehbar und erklärbar bleiben.

Logisches Denken und Handeln von Menschen imitieren

Der Software-Stack schaffe zudem eine Basis für die mögliche Integration multimodaler KI-Ansätze, die visuelle und sprachliche Informationen miteinander verknüpfen. Sogenannte Vision Language Action (VLA) Ansätze könnten logisches Denken und Handeln von Menschen imitieren. Ein solcher Einsatz ermögliche ein noch effizienteres Training und noch tieferes Verständnis komplexer Verkehrssituationen. VLAs können etwa dabei helfen, versteckte Risiken während der Fahrt zu entdecken und darauf entsprechend zu reagieren.

Weltweite Testflotte sammelt Daten zur Weiterentwicklung

Die Teams von Cariad und Bosch arbeiten nach eigenen Angaben weltweit zusammen und testen die Fahrfunktionen im öffentlichen Straßenverkehr in Europa, Japan und den USA. Die Entwicklung erfolge dann datengetrieben, wodurch die Software mehrfach täglich mit neuen Updates und Optimierungen am Quellcode in die Testfahrzeuge eingespielt werden kann.