Kraftpaket zum Jubiläum

Stegmaier restauriert MAN 19.603 V10
Kraftpaket zum BFS-Jubiläum

Zum 30-jährigen Bestehen von BFS wurden nicht nur 30 Lkw der BFS-Flotte im Blue-Silver-Blaumetallic der Anfangsjahre lackiert und mit dem Jubiläums-Logo foliert. Marc Stegmaier hat auch einen mächtigen MAN 19.603 V10 für die firmeneigene Sammlung restauriert – in den 90er-Jahren der stärkste Serien-Lkw Europas!

MAN 19.603 V10, F2000, FF 12/2025, Bj. 1998, in Italien entdeckt und restauriert von Marc Stegmaier für 30 Jahre BFS
Foto: @Thomas Kueppers

Mit dem auf der IAA 1994 vorgestellten F2000 hielten bei der schweren MAN-Baureihe Euro-II-Motoren, ein neuer Schalldämpfer und eine vom F90 übernommene, aber modifizierte Kabine (dreistufiger Aufstieg, nach vorn ausklappbare Doppelscheinwerfer, veränderte Spiegel und Armaturenbrett, verbesserte Geräuschdämmung) Einzug.

Zwei Jahre später, auf der IAA 1996, als Mercedes-Benz die erste Actros-Generation präsentierte und Scania die neuen, abgerundeten Hauber der 4er-Reihe, sicherte sich MAN dann mit dem neuen 19.603 V10 den begehrten PS-Thron unter den Lkw-Herstellern. "Eine ausgetüftelte elektronische Steuerung sorgt dafür, daß der Power-MAN seine Kraft auch auf die Straße bringt: In den kleineren Gängen und bei geringer Beladung wird die Motorleistung automatisch begrenzt, damit der 600er die Antriebsreifen nicht gleich verbrennt", schrieb Gerlach Fronemann im FERNFAHRER 10/1996.

Die angehobene Version des Fahrerhauses, über die das neue Flaggschiff verfügt, sei ab der IAA auch für die anderen F2000-Varianten lieferbar. Außerdem wartete der 19.603 mit der neuen EVB-Motorbremse auf. Deren Kipphebel-Mechanik sei, so lobte Fronemann, im Gegensatz zur Konstantdrossel des Wettbewerbers aus Stuttgart auch in älteren Motoren nachrüstbar.

Der erste BFS-Lkw war ein MAN F2000

Alles Punkte, die den MAN F2000 zur zweitbeliebtesten Lkw-Baureihe in der FERNFAHRER-Leserwahl 1996 machten (nach dem Scania 124/144 auf Platz 1). Doch nicht nur auf der wegweisenden IAA 1996 spielte diese bis heute überaus beliebte MAN-Baureihe eine wichtige Rolle. So bildete ein F2000, genauer: ein 19.463, den allerersten Miet-Lkw des 1995 von Hermann Stegmaier III gegründeten Geschäftsbereichs "Blue Fleet Services" der Stegmaier Gruppe. Ausgehend von diesem einen, "Big Blue" genannten MAN, ist die Flotte der BFS, die seit 2007 als "BFS Business Fleet Services GmbH" firmiert, auf heute 2.000 Fahrzeuge angewachsen. Mehr als 100 MAN-Werkstätten gehören zum Partnernetzwerk in Deutschland, der Schweiz, Kroatien, Lettland und den Niederlanden.

"Die BFS wurde dieses Jahr 30", berichtet uns Geschäftsführer Jan Plieninger, "da haben wir uns natürlich etwas Besonderes überlegt und 30 neue Fahrzeuge in der damaligen MAN-Farbe Blue-Silver-Blaumetallic lackieren lassen." Flaggschiff ist ein TGX 18.560 mit dem 13-Liter-Reihensechszylinder-Motor D30, dem laut MAN letzten in Nürnberg produzierten Diesel (bevor es eines Tages rein batterieelektrisch weitergehen soll). Außerdem gab’s für die 30 BFS-Fahrzeuge eine Jubiläumsfolierung und für die Mitarbeiter Jubiläums-Hoodies.

Das Sahnehäubchen auf der Jubiläumstorte aber sollte ein möglichst gut erhaltener, metallic-blauer MAN 19.463 werden – so wie damals im ersten BFS-Jahr. Sofern noch irgendwo in Europa einer existierte. Marc Stegmaier, Geschäftsführer von Stegmaier Nutzfahrzeuge und großer Oldtimer-Fan, machte sich auf die Suche.

"Wir haben gesucht und gesucht, aber keinen 463er gefunden. Stattdessen sind wir über Kontakte in Österreich an einen MAN 19.603 in Italien gekommen", erzählt Marc. Richtig, die eingangs beschriebene, brachiale V10-Sattelzugmaschine – also durchaus ein weiterer Leckerbissen für die Stegmaier-Sammlung, die unter anderem einen von nur drei überlebenden MAN 19.422 UXT 4x4 umfasst.

Einerseits sind die im Süden eingesetzten Lkw immer erfreulich rostfrei. Anderseits leidet der Lack, in diesem Fall ein dunkles Metallicblau, über die Jahre dann doch merklich unter der Sonne. Hier kam erschwerend hinzu, dass der MAN-Veteran seit mindestens einem Jahr im Freien abgestellt war, und dass sich ein Ast oben im Klappdach verfangen hatte. Es kam, wie es kommen musste: Wasser trat ins Hochdach ein und hinterließ neben modrigem Geruch auch unschöne Spuren in der grauen Innenverkleidung.

Davon ließ sich das Stegmaier-Team jedoch nicht abschrecken, holte den 19.603 mit dem Tieflader in die Zentrale nach Kirchberg an der Jagst und begann zügig mit der Restaurierung. Schließlich hatte das Jubiläumsjahr schon begonnen, und der Oldie sollte beim Truck-Grand-Prix am Nürburgring Mitte Juli seinen großen Auftritt am BFS-Stand haben.

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