Manchmal ist es einfach an der Zeit, gewohnte Wege zu ändern und die Dinge radikal neu anzugehen. Auch und gerade dann, wenn man schon bisher erfolgreich war mit dem, was man tut. Und das war der niederländische Bushersteller VDL mit seinen Elektrobussen, die er schon seit 2013 verkaufte und mit denen er in Europa zeitweise Marktführer war. Freilich waren die noch weitgehend auf dem bewährten Dieselmodell des Stadtbusses Citea aufgebaut, was dem Erfolg aber keinen Abbruch tat. Dies unter anderem wegen des schon fast legendären Leichtbaus des Unternehmens und auch des sehr flexiblen Herangehens an Kundenwünsche. Als eines der ersten Unternehmen hatten die Niederländer aus dem Industriekonglomerat, das auch den Pkw Mini und vieles andere produziert, beinahe ihre ganze Flotte elektrifiziert und mit dieser bereits 100 Millionen elektrische Kilometer abgespult. Allerdings schlief auch der Wettbewerb nicht, und die Marktführerschaft ging spätestens 2020 verloren, als man sich mit 127 verkauften Elektrobussen europaweit mit 6,2 Prozent Marktanteil nur noch auf Platz sechs wiederfand, sogar nach zwei chinesischen Herstellern. Genau die rechte Zeit also, um ein gänzlich neues Kapitel der Elektrifizierung aufzuschlagen: den neuen rein elektrischen Citea – den es in den meisten Varianten nicht mehr als Dieselversion geben wird. Ein mutiger Schritt, den so bisher kein großer europäischer Busbauer gemacht hat.
VDL Citea: neues Longlife-Design

Henk Coppens, seit März 2017 Geschäftsführer der Busdivision von VDL, drückt es in der digitalen Präsentation des Busses so aus: "Der Trend in Richtung nachhaltiger Mobilität wird immer stärker. Wir haben diese Bedürfnisse alle in der neuen Plattform vereint, die wir vom leeren Blatt Papier an neu gedacht haben, ohne auf fossile Antriebe irgendwelche Rücksicht nehmen zu müssen." Ein Motorenhersteller gehört eben nicht zur Gruppe – und die engen Bande zu DAF wirken mittlerweile eher elektrifizierend als rückwärtsgewandt. Nun also das: ein völlig neuer Bus, der radikal neu konzipiert wurde. Die Highlights des Konzepts: neues Longlife-Design, weiterentwickelter Leichtbau, neue Batterien im Fahrzeugboden, Reichweiten bis 600 Kilometer und standardisierte Antriebe mit niedrigen Total Costs of Ownership (TCO). Aber der Reihe nach!
Um das Design seiner Busse hat VDL noch nie allzu viel Aufhebens gemacht: Es ist einfach da und einfach gut – Longlife-Design at it’s best sozusagen. Eine gekonnt rundgeschliffene Erscheinung mit deutlichen Wiedererkennungsmerkmalen an Front und Heck. Letzteres ist noch das gewagteste Statement mit seiner tief heruntergezogenen Scheibe und dem kecken Heckspoiler. Die Zeiten, in denen die Designer die Räder am liebsten gänzlich verstecken wollten, sind auch scheinbar endgültig vorbei: Man ist wieder stolz auf seine runde Basis und zeigt sie ohne Scheu her! Wie die ebenfalls selbstbewusst gemeinten "Öhrchen" ankommen, die der A-Säule etwas vorgelagert sind, bleibt dagegen abzuwarten. Als Andeutung einer mercedesartigen A0-Säule sind sie jedenfalls originell.
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