Die Mitte ist seit jeher kein schlechter Platz, um sich massentauglich im Markt zu positionieren. Sowohl Wahlkämpfer als auch Marketingstrategen wissen davon zu berichten – und haben damit mal mehr und mal weniger Erfolg beim Publikum.
Auch Mitteldecker, also die niedrigere Variante der bekannten Hochdecker, haben gerade Konjunktur. Setra stellte unlängst die hochwertigen MD-Varianten der Comfort-Class vor und am anderen Ende des Preisspektrums will Van Hool die in Mazedonien produzierte preiswerte EX-Baureihe zum Kampfpreis in den Ring schicken.
Nur da dreht schon einer flott seine Runden, der den Trend gewissermaßen vorweggenommen hat und sich derweil über mangelnden Erfolg nicht beschweren kann: der FMD der neuen Futura-Baureihe von VDL, der vom Reisebusbaukasten des FHD abgeleitet ist. Schon oft hat sich dieses Vorgehen als Erfolgsrezept erwiesen.
Trend geht weg vom Hochdecker
Seit der Euro-6-Einführung Anfang 2014 setzten die Niederländer, deren Hauptaugenmerk zumeist auf Effizienz und Leichtbau liegt, bereits mehr als 160 Busse der Baureihe ab, davon allein 43 des später gestarteten FMD2. Dabei ist nach den Worten von VDL-Marketing-Mann Wim Chatrou seit geraumer Zeit verstärkt ein Trend zu beobachten: weg vom Hochdecker und hin zum 13-Meter-Zweiachser. Ein leichtes für VDL, hat man doch das Gewicht traditionell gut im Griff.
13,6 Tonnen Leergewicht können sich durchaus sehen lassen für den langen Zweiachser, dessen Aufpreis von rund 5.000 Euro auf den kurzen Bruder eine gute Investition ist. Durch den um mehr als 70 Zentimeter verlängerten Radstand schluckt der Kofferraum zwischen den Achsen stolze zwei Kubikmeter mehr als der des FMD2-122. Der Wendekreis des Futura erhöht sich zwar um rund eineinhalb Meter, was sich im Testbetrieb zu keinem Zeitpunkt als Manko herausstellt.
Hier machen sich vor allem die Reisebusgene des FMD2 bemerkbar, so wie auch bei Fahrverhalten und -komfort. Zwar ist die Vorderachse aus dem Hause ZF etwas straff abgestimmt und ein leises Poltern kann sie sich hie und da nicht verkneifen, insgesamt darf man dem niedrigen Futura aber einen hohen Fahrkomfort bescheinigen. Lediglich der Lenkung, hier in der einfachen Version ohne geschwindigkeitsabhängige Servounterstützung, fehlt es etwas an verbindlicher Rückmeldung um die Mittellage. VDL-typisch verzichtet der Hersteller auf teure Gimmicks. Weder adaptive Dämpfer noch eine hydraulisch gelenkte dritte Achse lassen sich ordern. Dafür sollen kurzfristig Abstandsradar und Spurhalteassistent zu bekommen sein. Erste Fahrzeuge befinden sich in Erprobung. Ab Modelljahr 2015 kommen zudem alle neuen Futura mit Zertifizierung nach ECE R66.02 (Überrollstabilität). Später soll sich der Notbremsassistent dazugesellen. Komfort steigernd ist das geringe Geräuschniveau sowohl im Cockpit als auch im Fahrgastabteil. Tolle Leistung – das ist Oberklasseniveau!
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