Überarbeitung der Sprinter-Palette: Mercedes schwer im Geschäft

Überarbeitung der Sprinter-Palette
Mercedes schwer im Geschäft

Mercedes steigert das zulässige Gesamtgewicht des Sprinters auf 5,5 Tonnen und erhöht auch gleich die Leistung zweier Motorvarianten.

Überarbeitung der Sprinter-Palette
Foto: daimler

Selbstregulierung – in der Wissenschaft spricht man vom Einfluss einer "unsichtbaren Hand", wenn Dinge sich im alltäglichen Gebrauch automatisch den Bedürfnissen des Nutzers anpassen. Daimler scheint sich diesem Phänomen mit seiner jüngsten Überarbeitung des Mercedes Sprinters auch zu beugen.

Der Stuttgarter Fahrzeugbauer musste feststellen, dass die bislang definierte Gewichtsobergrenze für den Transporter von 5,0 Tonnen in vielen Anwendungsfällen nicht ausreichte. "Bisher gab es in solchen Fällen nur eine Lösung: Eine Sonderfreigabe für Umbauten bis 5,3 Tonnen", erklärt der Leiter des Aufbauhersteller-Zentrums von Mercedes Peter Strobach. Der Kunde ­wusste sich eben zu helfen.

Mercedes hat nun den Aufwand für all diejenigen reduziert, die bisher zu einer Sonderfreigabe greifen mussten. Das zulässige Gesamtgewicht des schwersten verfügbaren Sprinters beträgt ab Juni 5,5 Tonnen. Damit bietet der Transporter in der Kastenwagenvariante bis zu 2,9 Tonnen Nutzlast. Insgesamt 450 Kilogramm der Auflastung konnte Mercedes dabei in Nutzlast überführen. Zur weiteren Stabilisierung im Vorderachsbereich wegen höherer Achslasten mussten die Transporter-Entwickler lediglich Bauteile mit einem Gesamtgewicht von 50 Kilo­gramm integrieren.

Sprinter muss sich im Wettbewerb schwerer Transporter behaupten

Wichtiger noch als die Nutzlast für Kastenwagen dürfte die Tragfähigkeit für die 5,5-Tonnen-Fahrgestelle sein, die mit 3,4 Tonnen ausgewiesen ist. Denn besonders für Auf- und Umbauten hat Mercedes die werkseitige Auflastung vorgenommen. "Circa 15 Prozent aller Sprinter werden in Europa im Bereich um fünf Tonnen verkauft", erläutert Strobach. Davon seien 70 bis 80 Prozent wohl Auf- und Ausbaumodelle. Das sind immerhin rund 21.000 Einheiten, gemessen an den Sprinter-Verkaufszahlen des vergangenen Jahres mit 194.200 verkauften Fahrzeugen in Europa.

Doch Mercedes hat mit der Auflastung nicht nur den individuellen Kundenlösungen Rechnung getragen. Der Sprinter muss sich auch im Wettbewerb der schweren Transporter behaupten. Und das ist mit Blick auf das Fahrgestell des Iveco Daily eine Herausforderung. Der italienische Transporter verfügt nicht wie der Sprinter über eine integrale Rahmenbauweise, sondern kommt traditionell mit einem tragfähigeren Leiterrahmen daher. Deswegen kann Iveco den Daily mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,2 Tonnen und Nutzlasten jenseits der vier Tonnen anbieten. Da muss Mercedes ebenso wie die meisten Hersteller am Markt technisch bedingt passen. Für viele Anwendungen werden die 5,5 Tonnen des Sprinters aber sicher ausreichen.

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