Das Holzbauunternehmen Rikker aus Affalterbach bei Stuttgart realisiert laut Doll pro Jahr mit seinen 100 Mitarbeitern mehr als 1.000 Bau- und Sanierungsprojekte. Und dabei zählt im Zweifel jeder Zentimeter: Wand-, Decken- oder Dachelemente werden im modernen Holzbau schon vor Baubeginn im Werk vorgefertigt, um die Bauzeit vor Ort so kurz wie möglich zu halten. Doch der Transport dieser Module ist eine logistische Herausforderung – vor allem, wenn die Höhe von 4,5 Metern überschritten wird. Ampeln, Brücken und Unterführungen werden dann zum Hindernis.
Rikker setzt deshalb auf ein DOLL 2-Achs-Tiefbett mit Pendelachse tera. Mit der besonders niedrigen Ladehöhe können auch übergroße Bauteile bewegt werden, ohne die aus infrastrukturellen Gründen oftmals kritische Grenze von 4,5 Metern zu überschreiten.
"Unser alter Auflieger kam beim Transport der immer größer und schwerer werdenden Module an seine Grenzen", sagt David Hermann, Disponent bei Rikker Holzbau. "Da unsere Bauteile oft über vier Meter hoch sind, sind Sondergenehmigungen für uns Routine. Die wahre Herausforderung beginnt aber innerorts, wo die meisten Ampeln auf einer Höhe von 4,5 Metern hängen."
Die niedrige Ladehöhe erlaubt es, Module mit bis zu 4,25 Metern Höhe zu transportieren. Das spart Umwege und den aufwendigen Ab- und Wiederaufbau von Ampeln. "Unter der 4,5-Meter-Marke zu bleiben, ist für uns entscheidend", sagt Hermann. "Jede Ampeldemontage oder Umfahrung von Brücken und Unterführungen bedeutet in dicht besiedelten Gebieten einen riesigen logistischen Aufwand und erzeugt erhebliche Kosten."
Nicht nur die Höhe, auch die Länge der Elemente variiert stark. Deshalb war die Varianz ein wichtiges Kaufkriterium. "Da kein Bauteil in Länge und Größe dem anderen gleicht, war es uns außerdem wichtig, ein vielseitiges Fahrzeug anzuschaffen", erklärt Hermann. Die Ladefläche lässt sich bei Bedarf um bis zu 5.700 Millimeter teleskopieren. Neben Holzelementen transportiert Rikker damit auch Hebebühnen oder Stapler. "Das Tiefbett hat sich bei uns zu einem wahren Multi-Tool im Transportalltag entwickelt", erklärt Hermann.
Neues Logistikkonzept mit Wechselbrücken
Die Holzmodule werden bei Rikker auf Wechselbrücken zwischengelagert, um die Hallenkapazitäten besser zu nutzen. Das neue Tiefbett unterstützt dieses Logistikkonzept optimal. Durch den 600 Millimeter hohen Hub der tera-Achse können Fahrer die Wechselbrücken selbstständig be- und entladen und sind nicht auf einen Kran angewiesen. Zunächst werde das Fahrwerk abgesenkt. "Das Tiefbett fährt dann unter das auf Stützbeinen stehende Ladegestell. Wenn die Fahrwerkszylinder den Auflieger auf die maximale Höhe anheben, wird das Gestell vom Boden gehoben und die Stützbeine können hochgeklappt werden", so Hersteller Doll. Analog dazu funktioniere das Abladen: Die Stützfüße klappen aus und das Fahrwerk sinkt ab. "So können wir die Elemente schon vor Arbeitsbeginn auf der Baustelle abstellen", sagt Hermann. "Das erhöht die Flexibilität unserer Transportzeiten enorm." Die Sicherung der Wechselbrücken erfolgt über Twistlocks.
Die Bedienung des Aufliegers wird durch das Steuerungssystem DOLL control erheblich erleichtert. Über ein 7-Zoll-Farbdisplay hat der Fahrer Reifendruck, Gewichtsverteilung, Lastpositionierung oder Abdrückzylinder stets im Blick. Mit der Funkfernbedienung DOLL connect können alle zentralen Funktionen vom Fahrersitz aus gesteuert werden. "Unser Fahrer kann einfach vom Fahrersitz aus in die Lenkung eingreifen oder das Fahrniveau einstellen", erklärt Hermann. "Diesen Bedienkomfort im Arbeitsalltag will er nicht mehr missen." Dank elektronischer Einspurung entfällt das manuelle Ausrichten der Achsen – auch das spart Zeit und Aufwand.
Neben Funktionalität und Flexibilität war für Holzbau Rikker die Langlebigkeit ein entscheidender Faktor. Das Tiefbett wird ab Werk spritzverzinkt und ist so über Jahrzehnte vor Rost geschützt. "Außerdem war das dichte DOLL-Servicenetz für uns ein wichtiges Kaufkriterium", betont Hermann. In Europa gibt es mehr als 130 Servicepartner – mehrere davon in unmittelbarer Nähe zum Firmensitz. "Genau wie bei unseren Baumaterialien legen wir auch bei unseren Fahrzeugen Wert auf Regionalität", so Hermann. "Bei dem Gesamtpaket aus hoher Verarbeitungsqualität und dem Service vor Ort fiel uns die Entscheidung für das DOLL-Fahrzeug nicht schwer."