SAF TRAKr E-Achse: Erste Fahrt im Test-Truck

SAF TRAKr E-Achse
Erste Fahrt im Test-Truck

SAF-Holland setzt die Trailerachse unter Strom – und emanzipiert damit die Verbraucher rund um den Auflieger von fossilen Kraftstoffen. Alle Infos und Eindrücke zur exklusiven ersten Fahrt im Versuchs-Sattelzug mit SAF TRAKr Rekuperationsachse.

SAF Holland TRAKr Rekuperationsachse
Foto: Andreas Techel

Ob Steigung oder Gefälle, Kreisverkehr oder ewige Gerade – am Steuer des neuesten Erprobungs-Sattelzugs von SAF-Holland ist nichts zu spüren. Der schwarze Actros mit 460-PS-Maschine fährt in Kombination mit dem drei Achsen zählenden Kühlkoffer im Schlepptau so unauffällig wie eh und je.

Keine Selbstverständlichkeit, sind doch nur zwei der Auflieger-Achsen klassische Fabrikate aus dem Hause SAF-Holland. Die vorderste Achse nämlich hört auf den Namen SAF TRAKr, wobei das „r" für Rekuperation, also die Rückgewinnung von Energie steht. Sie rollt entsprechend nicht nur einfach mit, sie greift die Energie aus der Bewegung aktiv ab und wandelt sie mittels eines in der Mitte der Achse montierten Hochvoltmotors samt Getriebe in Strom um. Im Grunde wie ein Dynamo, mit dessen Hilfe man über den rollenden Fahrradreifen Energie gewinnt für das Fahrlicht. Nur dass auf dem Sattel des Drahtesels der zusätzliche Widerstand spürbar mittels Muskelkraft erst überwunden werden muss.

Rekuperation am Steuer nicht spürbar

Ist die Mühelosigkeit, mit der der Versuchs-Actros die Kraft für die TRAKr-Achse aufbringt, nun also nur dem hinkenden Vergleich zwischen untrainierten Beinen und dem ausgewachsenen Sechszylinder-Dieselmotor geschuldet? Nein, sagt Olaf Drewes, Director Group Innovation bei SAF-Holland. Das unbemerkte Wirken der Achse ist schließlich genau so gewollt und auf den geringen Widerstand zurückzuführen, mit dem die TRAKr arbeitet. Auf maximal 750 Nm beziffert Drewes die Kraft, die das System abgreift – eine Bremse dagegen verzögere schon mit bis zu 20.000 Nm pro Rad.

Der nur sehr leichte Eingriff in das Rollen des Sattelzugs reicht laut Drewes aus, um den Zwischenspeicher des SAF-Systems – eine Lithium-Ionen-Batterie – zu speisen. Und er hat einen entscheidenden Vorteil: Er bringt die adaptiven Tempomaten moderner Lkw nicht durcheinander, die Navigationsdaten und Daten zur Topographie in ihre ausgeklügelte Schaltstrategien einbringen. Den Akku des Systems bringt SAF-Holland wiederum in einem kompakten Kasten unter, in dem auch die Steuerung und die Leistungselektronik sitzen. Auch ein On-Board-Charger ist integriert, was das System mittels eines Anschlusses für einen Industriestecker von außen aufladbar macht. Die Batteriekapazität beziffert der Hersteller mit 34,6 kWh, wobei die Elektronik bemüht sei, den Energiespeicher während der Fahrt grundsätzlich auf 80 Prozent, also einen Stand von rund 27 kWh zu bringen / zu halten.

Ihre Vorteile mit Digitalabo
  • Zugang zu allen Webseiteninhalten
  • Kostenloser PDF-Download der Ausgaben
  • Preisvorteil für Schulungen und im Shop

Sie haben bereits ein Digitalabo? Hier einloggen.

DEKRA Mitglieder0,00 Euro*

* Sie sind DEKRA-Mitglied? Dann loggen Sie sich ein und ergänzen ggf. in Ihrem Profil Ihre DEKRA-Mitglieds-Nummer.

Mitgliedsnummer ergänzen
Digitalabo
ab
1,88 Euro*pro Monat

* Jahrespreis 22,65 Euro, Preis für FERNFAHRER Flexabo Digital in Deutschland,flexible Laufzeit, jederzeit kündbar.

Weiter zum Kauf