Renault T High 480 Turbocompound im Test: Zusatzpower aus der Turbine

Renault T High 480 Turbocompound im Test
Zusatzpower aus der Turbine

Lange ist es her, dass Renault Trucks in der Power- Champions-League mitspielen konnte. Jetzt melden sich die Franzosen mit Macht zurück. Ihr Schlüsselspieler: ein Volvo Turbocompound-Motor der neuesten Generation.

Renault Trucks T High 480 DE13 TC
Foto: ©Thomas Kueppers

Hoppla, mag sich der ein oder andere Fahrer gängiger Fernverkehrs-Lkw dieser Tage auf der Autobahn denken. Wer schließt denn da so plötzlich auf, ein Renault? Ja, die Franzosen legen richtig nach. Was nicht heißt, dass sie bisher generell schwachbrüstig aufgetreten sind. Immerhin 520 PS und 2.550 Nm standen (und stehen) im stärksten T High an – aber eben nur im Topmodell, das nur in wenigen Flotten Einzug gehalten haben dürfte.

Jetzt aber wird die 520-PS-Maschine im Drehmoment-Kapitel vom 480er Turbocompound-Motor rechts überholt. Und der neue Drehmoment-König hat dazu die eine entscheidende Zutat, eine größere Verbreitung zu finden – geht mit ihm doch das Versprechen einher, im Vergleich zur vorherigen Motorengeneration bis zu zehn Prozent Kraftstoff einsparen zu können.

Zweite Turbine im Abgastrakt

Wie das geht? Eine weitere, dem eigentlichen Turbolader nachgeschaltete Turbine nutzt die immer noch in den Abgasen steckende Restenergie und greift so über ein Zahnräderpaket und einen Dämpfer der Kurbelwelle des Reihensechszylinders unter die Arme. Die Folge: ein höheres Drehmoment bei niedrigeren Drehzahlen. Konkret: 2.700 Nm bei 900 bis 1.250 Umdrehungen, so viel wie nie in einem Renault Fernverkehrs-Lkw. Das wiederum nutzen die Franzosen, um Steigungen glattzubügeln und ohne ein Herunterschalten über die Kuppen zu surfen.

Wie sich das tatsächlich anfühlt am Steuer, konnten wir mit dem ersten Vorführer samt leerem Trailer im belebten Ruhrpott nicht wirklich ausprobieren. Aus vergangenen Testfahrten mit der Turbocompound-Maschine in den Volvo-Modellbrüdern lässt sich aber sagen: Die Sache läuft! Die Geschwindigkeit wird im Anstieg entspannter gehalten, fallender Drehzahlen zum Trotz bleibt der Triebstrang stur im direkt übersetzten zwölften Gang. So werden Zeit und Kraftstoff kostende Schaltmanöver am Berg minimiert und damit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Turbocompound-Maschine ist schneller und sparsamer, Fahrer und Unternehmer liegen sich vereint in den Armen!

Die von Renault Trucks in Aussicht gestellten zehn Prozent Kraftstoffersparnis schafft die Turbocompound-Technologie ganz allein dann aber doch nicht. Weitere Detailverbesserungen, die auch in den übrigen DE11- und DE13-Dieselmotoren Einzug halten, zahlen ebenso ein ins Effizienz-Kapitel. Der Hersteller zählt dazu neue Kolben im patentierten Wellendesign in Verbindung mit präziser arbeitenden Einspritzdüsen. Damit werden die Flammen im Zentrum des Brennraums konzentriert, die Verbrennung wird sauberer. Zur Verringerung der Reibungsverluste kommen zudem neue Pleuelstangen, eine neue Kurbelwelle und eine neue Kurbelgehäuseentlüftung zum Einsatz.

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