Neuorganisation von ZF: Die Zukunft des Bus

Neuorganisation von ZF
Die Zukunft des Bus

Der Zulieferer ZF hat seine Nutzfahrzeugkompetenzen in der neuen Commercial Vehicle Solutions (CVS) Division gebündelt. Was das für den Bus und seine Telematik bedeutet.

ZF Bus
Foto: ZF

An diesem Zulieferer geht im Busbereich kein Weg vorbei – seien es Achsen, Getriebe, Elektromotoren, Bremsen oder auch Telematik. Längst vergessen die Zeiten, in denen ZF nur für "Zahnradfabrik Friedrichshafen" stand, heute könnte man eher sagen, es steht für "Zukunfts-Fabrik". Denn es geht den Experten vom Bodensee längst um viel mehr als den reinen Vortrieb auf und mit Rädern aller Art. Seit Januar 2022 ist der Nutzfahrzeugbereich zudem neu aufgestellt, um noch schlagkräftiger zu werden – auch mit den Kollegen von Wabco, die seit 2020 mit an Bord sind. Dass dies nicht nur für den Truck, sondern auch für den Bus zutrifft, zeigen einige aktuelle Beispiele, die wir uns näher anschauen wollen. Und ein paar technische Wünsche haben wir zu guter Letzt auch auf dem Zettel für die Zukunft.

Thema Sicherheit immer wichtiger

Speziell für den Stadtbus entwickelt: Das neue Notbremsassistenzsystem von ZF.
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ZF’s pioneering Collision Mitigation System specifically engineered for city bus applications offers active braking to help avoid frontal collisions while simultaneously helping to safeguard bus passengers from the adverse impact of emergency braking.
ZF
Das neue Stadt-Notbremssystem von ZF arbeitet mit Sensorfusion und einer passagierfreundlichen Warnkaskade.

Das Thema Sicherheit wird immer wichtiger, nicht zuletzt die "General Safety Regulation" der EU verlangt von den Herstelllern einiges ab. Und die können nicht alle derart umfassend in Vorleistung gehen wie der Daimler (Truck)-Konzern, der sich hier zumeist an die Spitze setzt. Kleinere Hersteller sind hier meist schon aus finanziellen Gründen auf Zuliefersysteme angewiesen. Mit einem Notbremsassistenzsystem für Stadtbusse stellt ZF eine neue fortschrittliche Sicherheitslösung für Nutzfahrzeuge vor, die von Wabco in die Ehe eingebracht und weiter verfeinert wurde. Das System erlaubt bei Stadtbussen einen aktiven Notbremseingriff, um Frontalkollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern wie Fahrzeugen, Fahrradfahrern oder Fußgängern, zu vermeiden – ähnlich wie Preventive Brake Assist bei Daimler. Gleichzeitig schützt es beispielsweise stehende Bus-Passagiere, indem es das Bremsmoment langsam kaskadierend aufbaut – ein wesentlicher Unterschied zu Systemen für Reisebusse wie Daimlers ABA5 oder EBA von MAN.

"Beim komplett inhouse entwickelten neuen Assistenzsystem vernetzen wir Radar, Kamera, Steuergerät sowie Bremssystem und generieren so eine neue Sicherheitsfunktion", erklärt Philipp Helmich, verantwortlich für die Produktlinie Vehicle Dynamics in der ZF-Division Commercial Vehicle Solutions. Das neue Notbremsassistenzsystem von ZF basiert auf der "On-Guard-MAX"-Technologie und ist speziell für den Stadtbus appliziert. Damit gefährliche Verkehrssituationen in der komplexen, städtischen Umgebung vermieden werden können, ist eine detaillierte Situationsanalyse erforderlich, inklusive Objekterkennung und -klassifizierung. Eine Datenfusion aus Kamera- und Radarinformationen ermöglicht hier im Zusammenspiel mit dem Steuergerät und den Bremsen eine Frontkollisionswarnung. Sollte der Fahrer nicht reagieren, kann das System darüber hinaus automatisch bremsen, um das Unfallrisiko zu mindern oder einen Zusammenstoß ganz zu vermeiden. Durch die nahtlose Interaktion zwischen Assistenz- und Bremssystem wird das Bremsmoment kaskadierend aufgebaut, so dass auch stehende oder sitzende Passagiere im Bus deutlich besser vor Verletzungen geschützt sind.

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