Franz Redwitz: Der Markt – gerade im Lkw Bereich – ist durch den schlechten Dollarkurs und den sehr niedrigen Ölpreis gerade deutlich in einer Talsohle, viele von staatlichen Budgets abhängige Projekte sind daher gestoppt oder ganz gestrichen worden. Dies gilt für das Truck- genauso wie für das Busgeschäft. Seit Anfang 2016 beobachten wir eine stark rückläufige Nachfrage und wir erwarten für das laufende Jahr massive Absatzrückgänge.
Das Marktumfeld ist also schwierig, das kann man definitiv eine Krise nennen. Das liegt zum einen natürlich daran, dass Länder wie Syrien und der Irak durch Kriege zerrissen sind, aber das Hauptproblem ist natürlich der Ölpreis von unter 50 Dollar. Keines der Länder hier macht damit einen "Break Even", sie verlieren also beim Export des Öls Geld. Anders als die europäischen Länder werden solche Defizite nicht Jahre im Voraus durch Schulden und andere Finanzinstrumente abgefedert oder gegenfinanziert. Dieser Umstand trifft die Region jetzt knallhart, weil viele teure Entwicklungsprojekte laufen, für die plötzlich kein Geld mehr da ist. Zum ersten Mal in der Geschichte kommt es sogar vor, dass staatliche Käufer nicht zahlen können und wir müssen daher sehr darauf achten, dass unsere Importeure nicht in Cashflow-Probleme kommen.
Wir sind als MAN hier stark aufgestellt und arbeiten in allen 14 Ländern, in denen wir vertreten sind, mit starken Importeurs-Partnern zusammen. Wir arbeiten hier ausschließlich mit solchen freien Importeuren zusammen, die MAN Middle East and Africa ist die betreuende juristische Person oder "Legal Entity". Dabei sind die Verbindungen, die wir hier haben, sehr lange etabliert und wir sind daher sehr gut vernetzt. Im Oman arbeiten wir mit unserem Partner zum Beispiel seit 35 Jahren zusammen, hier in Dubai mit United Motors seit 1994, unser östlichster Markt ist Pakistan. In allen Märkten sind wir stark aufgestellt, im Lkw-Geschäft – hier traditionell vor allem im Bereich Traktion. Wir sind meistens Nummer eins oder zwei, manchmal auch die Nummer drei, das aber seltener. Mit dem TGS Worldwide (WW) haben wir ein perfekt auf die hiesigen Verhältnisse angepasstes Produktprogramm. Dazu gehören zum Beispiel Zyklon-Filteranlagen für sehr staubige Einsatzgebiete. Auch den in Indien gefertigten, robuster ausgelegten CLA vertreiben wir hier, aber er spielt von den Stückzahlen her eine untergeordnete Rolle. Wir sprechen hier erstens weitgehend von einem Premiummarkt. Wir launchen den CLA aber gerade neu, da er gegenüber den asiatischen Konkurrenten wesentliche USP zu bieten hat.
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