Um Roboterautos, Platooning & Co. ist es ruhig geworden. Der Hype ums automatisierte Fahren hat sich gelegt. Doch der Eindruck trügt: Fahrzeugbauer und -zulieferer machen auf dem Weg zum automatisierten Fahren große Fortschritte – nur offenbar relativ unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit. „Fahrerassistenzsysteme haben einen regelrechten Boost erfahren“, betont Dr. Peter Laier, seit 2016 Mitglied im Vorstand des Fahrzeugzulieferers Knorr-Bremse aus München und verantwortlich für Nutzfahrzeug-Systeme, im Gespräch mit den Fachzeitschriften lastauto omnibus und trans aktuell.
Anwendungsfälle im Hub-to-Hub-Verkehr
Vor allem in Nordamerika und China erhalte auch das automatisierte Fahren zurzeit einen deutlichen Schub, sagt der promovierte Maschinenbauingenieur. Das sei nicht zuletzt eine Folge der Corona-Pandemie. „Wir erleben ein steigendes Transportvolumen durch den Internet-Handel, gepaart mit einem anhaltenden Fahrermangel“, sagt Laier. Das werde das automatisierte Fahren weiter treiben, die Lkw-Hersteller (OEM) seien hier sehr engagiert. Anwendungsfälle, die für ihn auf der Hand liegen, sind Hub-to-Hub-Verkehre, bei denen die Logistikzentren in Autobahnnähe liegen, oder Strecken im nicht öffentlichen Umfeld wie zum Beispiel in Hafengebieten. „Das ist ein erster Business-Case, der bereits greifbar ist“, sagt er.

Auch Knorr-Bremse engagiert sich mit dem vorhandenen, nutzfahrzeugspezifischen fahrdynamischen Know-how auf diesem Feld. Wann eine erste Anwendung mit einem automatisierten Truck und einem weitgehend autark agierenden Highway-Piloten starten wird, will Laier jedoch noch nicht sagen. Noch sei das Projekt nicht spruchreif. Der Manager verrät jedoch schon so viel: „Wir stehen im Dialog mit Kunden in China und Nordamerika und haben bereits erste Aufträge für derartige Redundanzsysteme erhalten.“ Er spricht von einem „sehr positiven Momentum“.
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