Ford F-Max: Truck of the Year im Detail

Ford F-Max
Truck of the Year im Detail

Ford Trucks, ein amerikanisch-türkisches Joint Venture, schickt den schweren F-Max auf die Straßen. Ist der Newcomer und IAA-Star reif für Europas Fernstraßen?

Ford F-Max 2018 Fahrbericht
Foto: Oliver Willms

Wenn das kein Auftakt nach Maß war! Belagert von Tausenden neugierigen IAA-Besuchern und prämiert mit der höchsten Auszeichnung der Lkw-Branche, dem "Truck of the Year 2019", startet der neue Ford F-Max in seine Karriere als Top-Modell des türkischen Lkw-Herstellers. Wobei die ersten, reflexartigen Kommentare einiger Experten von einer Volvo-Kopie nach dem Messedebüt in Hannover relativiert wurden. Der jüngste Truck des seit vielen Jahren erfolgreich auf dem türkischen Markt aktiven Lkw-Herstellers vereint die Stilelemente eines modernen Fernverkehrstrucks – gewisse Ähnlichkeiten inklusive. Dass der F-Max aber vom Design der Frontklappe bis zur Hinterachse eine vollständig eigene Entwicklung darstellt, wird beim ersten direkten Kontakt deutlich.

Ford F-Max 2018 Fahrbericht
Ford Trucks
Das zum Fahrer hin orientierte Cockpit bietet eine freundliche Optik, ausreichend Ablagen und genug Bewegungsraum in der Hochdachkabine.

Solide Qualität des Interieurs macht Lust auf die erste Ausfahrt

Als weltweit erste Redaktion konnte lastauto omnibus den neuen Langstreckenstar auf einer ausgiebigen Tour im Westen der Türkei Test fahren. Auf den ersten Blick macht der junge Türke sofort einen wertigen Eindruck. Über drei Trittstufen, die oberste als wetterfestes Schuhfach abgedichtet, klettert man den steilen Aufstieg in die osmanische Oberklasse. Eine große Hochdachkabine mit zwei vollwertigen Schlafliegen, ein bis auf eine neun Zentimeter hohe Schmutzrückhaltekante ebener Fahrerhausboden und rundum am Hochdach angebrachte Staufächer, teilweise in der Art von Handgepäckfächern eines Flugzeugs, prägen den ersten Eindruck. Das Armaturenbrett ist mittig – ähnlich dem Actros – dem Fahrer zugewandt. Klassische Dreh- und Tastschalter und ein TFT-Display für Navigation, Multimedia und sonstige Funktionen sitzen in der Konsole rechts. Dazwischen ist der Handbremshebel in einem Ledersäckchen untergebracht. Im Zentraldisplay macht sich ein großer LCD-Bildschirm breit, der über zahlreiche Menüfelder wichtige und weniger wichtige Informationen beisteuert. Eingerahmt wird der Infoschirm von zwei Rundinstrumenten alter Schule, die Tempo und Drehzahl noch analog anzeigen. Edelstahleinlagen, das serienmäßige Multifunktions-Lederlenkrad und die anständige, solide Qualität des Interieurs machen Lust auf die erste Ausfahrt.

Der von Ford selbst entwickelte, hochmoderne Ecotorq-Reihensechszylinder meldet sich diskret zur Arbeit. 500 PS und 2.500 Nm Drehmoment stehen für die Fernverkehrsfahrten auf den künftigen Absatzmärkten in Asien, Russland, Afrika und bald auch Europa zur Verfügung. Das serienmäßig verbaute automatisierte Traxon-Getriebe übernimmt die Wahl der zwölf Gangstufen mit solider Schaltintelligenz. So kommt der F-Max, dessen Name als Fortführung der US-amerikanischen Typologie der Pick-up-Bestseller gewählt wurde, als ausgeladener 40-Tonnen-Zug schnell auf Tempo. Die Durchzugskraft des modern aufgebauten Vierventilers erlaubt dabei in der Ebene souveräne Gangsprünge. Sobald es in die Berge geht, werden die Gangwechsel aber manchmal etwas ruppig, wenn schnelle Leistungsanschlüsse gefordert sind. In puncto Leistungsverlauf und Charakteristik kann man dem 12,7-Liter-Triebwerk insgesamt nur Gutes attestieren. Passanstiege mit 40 Tonnen meistert der F-Max souverän, was bei 500 PS Nennleistung auch vorausgesetzt werden darf. Smarte Aggregate wie Lichtmaschine, zweistufige Wasserpumpe oder Luftpresser sollen helfen, den Durst des Euro-6d-Triebwerks im Zaum zu halten. Wo der Ford hier liegt, wird aber erst der Test zeigen. Bemerkenswert sind die Laufruhe und das niedrige Geräuschniveau im Fahrerhaus. Ein Grummeln geht nur dann durch die Kabine, wenn die serienmäßige Motorbremse zur Arbeit gerufen wird. Mit maximal 400 kW Bremsleistung hält sie beim Abstieg die Schwerkraft überzeugend in Schach. Der optional erhältliche Intarder wird bei normaler Streckenwahl so meist überflüssig. Nach zwei Stunden Fahrt bleibt der Fahrer am F-Max-Volant weiter frisch.

Ford F-Max 2018 Fahrbericht
Ford Trucks
Auf der Langstrecke zu Hause: Der F-Max wurde für den internationalen Fernverkehr konstruiert.
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