Ford F-Max: Otosan stellt sich Herausforderern

Ford F-Max im Test
Neuer Lkw für Europa

Mit schweren Lkw war Ford Otosan bislang vor allem in der heimischen Türkei, in Nahost und den GUS-Staaten aktiv. Mit dem F-Max soll der Eintritt in die EU-Märkte gelingen. Im ersten Test verfestigt sich der Eindruck, dass der Plan aufgehen kann.

Ford F-Max
Foto: Karl-Heinz Augustin

Schaut man sich die Zulassungen schwerer Lkw in der EU an, verteilt sich der Kuchen im Wesentlichen auf die sieben großen Marken von DAF bis Volvo. Beim türkischen Hersteller Ford Otosan, je zur Hälfte im Besitz der Ford Motor Company und der türkischen Koc Holding, sprechen die Strategen gern von den "sieben Schwestern". Das offenkundige Ziel: künftig auf Augenhöhe als eine von acht aufzutreten. Für die praktische Umsetzung der ehrgeizigen Pläne schickt Ford Otosan die neue Serie F-Max ins Rennen – und deren typischsten Vertreter zum ersten Test: eine 4x2-Zugmaschine mit Hochdach-Fahrerhaus, 500 PS starkem 12,7-Liter-Motor und Standard-Rahmenhöhe mit 315/70er-Reifen. Die Alternativen sind derzeit ohnehin gering: Es gibt noch eine Volumenvariante mit 980 Millimeter Aufsattelhöhe, damit hat es sich. Dreiachser, Fahrgestelle und Baufahrzeuge bis zum Vierachser sind weiter in der angegrauten Baureihe Cargo angesiedelt.

Beim Gewicht gibt es Sparpotential

Vorm Test geht’s auf die Waage, die für den F-Max satte 8.535 Kilogramm anzeigt. Mit Blick auf die vollen Dieseltanks, 600 und 450 Liter, relativiert sich das Gewicht zwar etwas, aber dennoch: Gute sechs Zentner sollte die Zugmaschine mindestens abspecken, um in dieser Fahrerhaus- und Hubraumklasse auf einen gängigen Wert zu kommen. Sparpotenzial dürfte es vor allem am Rahmen und an der Hinterachsaufhängung geben, denn an der Vorderachse sind bereits Einblattfedern montiert. Hinten sind zwei Luftfederbälge Serie, eine leichtere Vierbalgversion soll als Option folgen. Die Doppeltankanlage mit 1.050 Liter Diesel sowie ein 78-Liter-Adblue-Tank bedeuten gegenwärtig das Maximum und sind zudem Standard. Bei der erwähnten Volumenausführung sind es 920 Liter (510 plus 410). Beides bezieht sich auf 3.600 Millimeter Radstand, eine Variante mit 3.750 Millimeter, dann auch mit größeren Tanks, ist in Planung.

Mit der aktuellen Auslegung geht es in der Vier-Punkt-luftgefederten, halbhoch montierten Kabine ziemlich straff über die Runde. Von der Vorderachse her ist es bisweilen etwas holprig, aber das bekommt ein Großteil der Konkurrenz mit Einblattfedern auch nicht besser hin. Mit einem Durchschnittsverbrauch von 37,0 Litern muss Ford das Feld der Etablierten ebenfalls nicht mit dem Fernglas suchen. Zwar liegen die Werte in der 500-PS-Klasse sonst eher im Bereich von 34 bis 36 Litern, aber leider rückten die Türken auch nicht mit einem top vorbereiteten Testfahrzeug an. Ganz im Gegenteil: Mit nur rund 6.000 Kilometern auf der Uhr, davon ein Großteil abgesattelt auf Promotiontour unterwegs, ging es für den F-Max überhaupt erst zum dritten Mal zum Volltanken. An spritsparenden Nebenaggregaten mangelt es derweil nicht: Gängige Zutaten wie geregelte Wasserpumpe, geregelter Zweizylinder-Luftpresser und elektronisch gesteuerter Lüfter sind vorhanden. Für kurze Pausen im Winter ist zudem eine sparsame Standheizung mit Restwärmepumpe installiert.

Ford F-Max
Karl-Heinz Augustin
500 PS sind im F-Max gesetzt, andere Motorisierungen derzeit nicht geplant.
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