Jeder Cent zählt. Wer heute eine Spedition erfolgreich führen will, muss seine Kosten kennen. Im Spannungsfeld zwischen den wirtschaftlichen Interessen von Verladern und Staat stehen Transporteure seit Jahren in zunehmendem Maße unter Druck. Zu den Gewinnern im Geschäft gehören diejenigen, die bei niedrigen Frachten und hohen Mautkosten gekonnt an jenen wenigen Stellschrauben drehen, die in Reichweite liegen. Das sind im Wesentlichen die Kosten fürs Personal und für alles rund ums Fahrzeug. Während der erste Kostenpunkt in Zeiten des Mangels an qualifiziertem Personal hochsensibel ist und wenig Spielraum lässt, lässt sich bei den Fahrzeugthemen noch so mancher Euro einsparen. Wo die Potenziale liegen, hat die Spedition Fehrenkötter in den vergangenen 30 Monaten zusammen mit trans aktuell im Praxistest analysiert. Deswegen standen im Vergleich aller sieben Lkw-Marken die Gesamtbetriebskosten der Fahrzeuge im Vordergrund, von der Anschaffung, über die Nutzung samt Ausfällen, bis hin zum Abverkauf.
Zur Bilanz nach 2,5 Jahren hat Dekra für den trans aktuell-Fehrenkötter-Test die im Markt erzielbaren Gebrauchtfahrzeugpreise abgefragt, um in der Kostenrechnung den Abverkauf der Testfahrzeuge zu simulieren. Fehrenkötter nutzt seine Lkw in der Regel fünf bis sieben Jahre, bevor sie dauerhaft vom Hof rollen. Da es sich bei den Testteilnehmern nach 30 Monaten nicht um Fahrzeuge handelt, die so ausgeführt noch neu zu bekommen sind, ist eine Orientierung auf dem Gebrauchtmarkt der einzig richtige Weg.
Fahrgestell im Fokus
Aufgrund der speziellen Ausführung von Anhänger und Aufbauten hat trans aktuell bereits von Testbeginn an das Fahrgestell als zentrales Testobjekt betrachtet. Für den Aufbau hat Fehrenkötter zum Start einen pauschalen Wert von 31.885 Euro für jedes Fahrzeug vorgegeben. Diesen Wert hat Dekra-Kostenrechnungsexperte Andreas Müller für alle vorausschauenden Kalkulationen verwendet. Da zum Zeitpunkt des Abverkaufs auch für den Aufbau ein Wertverlust anzunehmen ist, hat Müller von der bisherigen Pauschale einen angemessenen Betrag abgezogen, der in der Schlussrechnung ebenfalls für alle Lkw gilt.
So kommen zu den Dekra-Restwerten der Fahrgestelle noch jeweils 16.033,60 Euro für den gebrauchten Aufbau hinzu. Unterm Strich ergeben sich Preise für Fehrenkötters Gebrauchte, die zwischen 71.433,60 Euro für den Mercedes-Benz Actros 2545 und 57.733,60 Euro für den Iveco Stralis AS260S46 liegen. Was in Bezug auf die – teilweise schwer nachvollziehbaren – Neufahrzeugpreise Wertverluste von 46,75 Prozent beim Actros bis hin zu 55,67 Prozent beim Scania R450 bedeutet und sich in der Kalkulation stark auf fixe und variable Kosten auswirkt. Wäre ein Mercedes-Benz Actros beispielsweise in den Anschaffungskosten auf Augenhöhe mit dem Volvo FH gelegen, hätte er den Test als Erstplatzierter abgeschlossen. Und der Iveco wäre mit einem etwas besseren Restwert nicht noch um zwei Plätze im TCO-Ranking zurückgefallen.
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