Elastomer-Federung ab Werk: Hendrickson bei MAN

Elastomer-Federung ab Werk
Hendrickson-Fahrwerk im Fahrbericht

MAN und Hendrickson sind einen großen Schritt weiter: Das Elastomer-Fahrwerk ist ab sofort beim Münchner Hersteller ab Werk verfügbar. Wir waren im Serien- und Trial-Truck damit unterwegs.

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Regen hat die Steiermark in der vergangenen Nacht mit Macht heimgesucht. Zwischen nun rutschigen Steinen hat sich die Erde in glitschigen Schlamm verwandelt, der sich sofort anschickt, ein jedes Reifenprofil abzudichten und dem Fahrer das Leben etwas schwerer zu machen. Langsam rollt der weiße Vierachser los. Die Räder schmatzen durch den Schlamm. Die Achsen erreichen nach und nach die Verschränkungsstrecke. Ein leises Knacken dringt aus dem Hinterachsaggregat. Dann hängt die dritte Achse auf der Fahrerseite in der Luft. Kurz dreht das Rad im Freien, büßt ein wenig Traktion ein, bis der Kipper sich weiterschiebt und das nächste Hindernis auf dem Offroad-Kurs am Red Bull Ring im österreichischen Spielberg anvisiert.

Kaum eine Minute später rollt der rote Kollege vorbei, ebenfalls ein Vierachser. Doch diesmal verhält es sich anders. Diesmal knackt keine Blattfeder. Stattdessen halten beide Hinterachsen beinahe magnetisch den Kontakt zum unwegsamen Boden. Der Unterschied? Nummer zwei nutzt das Elastomer-Fahrwerk Ultimaax von Hendrickson.

Besonders unbeladen Vorteile beim Fahrverhalten

Traktionsvorteile sind der eine Punkt. Ein anderer ist das Fahrverhalten im unbeladenen Zustand. Während ein blattgeferdets Hinterachsaggregat unbelastet dem Fahrer ein unbequemes Leben beschert, kann auch hier die Elastomer-Federung glänzen. Der Trick liegt im zweistufigen Aufbau des Hendrickson-Fahrwerks. Unbeladen stellen Scherfedern die Verbindung zwischen Achsen und Rahmen her. Diese sind senkrecht angebracht. Wenn der Lkw einfedert, bewegt sich die Elastomerfeder also aus ihrer Sicht eigentlich seitlich. Im beladenen Zustand, oder wenn bei einem harten Schlag im Gelände die Scherfeder durchschlagen würde, kommt die Lastfeder zum Zug. Diese besteht aus kegelförmigen Elastomerelementen, die auf den ersten Blick wie reine Anschlagpuffer wirken, aber tatsächlich die Federungsaufgabe übernehmen. Dank der Konstruktion mit einem mittig gelagerten Hubbalken bietet das Fahrwerk 400 Millimeter Verschränkung und hilft so, im härteren Gelände die Traktion zu sichern.

Dieser zweiteilige Aufbau bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum Einen verfügt das System wie beschrieben über zwei unterschiedliche Federraten, um so in den unterschiedlichen Beladungszuständen zu unterstützen. Zum Anderen lässt sich die Lastfeder im Prinzip im unbeladenen Zustand einfach austauschen, sogar ohne den Lkw aufzubocken und im Notfall mit montierten Rädern.

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