Keiner der acht Lastwagen von Sohler Trans im österreichischen Schruns kommt als Standardfahrzeug daher. Sie wurden mit handwerklicher Kunst speziell für besondere Einsatzzwecke konfiguriert. Auf die Spitze treibt das der MAN TGS 28.540 aus dem Fuhrpark des Transportunternehmens im Montafon.
Mit den Zielvorgaben "extreme Traktionskraft" und "hohe Wendigkeit" fiel die Wahl auf ein Basis-Fahrgestell, dessen erste beiden Achsen angetrieben sind und dessen dritte Achse mitlenkt – in der Typologie des Herstellers ergibt das die Achsformel 6x4-4. Mit einem schweren Palfingerkran sowie der Wandelbarkeit vom Pritschenwagen zur Sattelzugmaschine wurden nahezu alle Möglichkeiten ausgereizt, um einen flexibel einsetzbaren Lkw auf die Räder zu stellen.
Mechanischer Antrieb für die Vorderachse
Der zuschaltbare Vorderachsantrieb mit hydraulischem Antrieb ist eine feine Sache für vielerlei Zwecke, doch im Alpenland droht er an seine Grenzen zu stoßen. Deswegen wird die Vorderachse bei diesem Dreiachser nach klassischer Manier mechanisch angetrieben. Die lenkbare Liftachse hinten steigert die Wendigkeit enorm, der Vorgänger hatte noch eine auf engen Wegen nachteilige Vorlauf-Lenkachse.
Fahrer Alexander Rudigier kommt gerade zurück von einem viertägigen Einsatz rund 200 Kilometer entfernt vom Firmensitz in Schruns. Im Hochschwarzwald hat er eine Baufirma aus seiner Vorarlberger Heimat bei Arbeiten an einer Liftanlage unterstützt, danach bringt er mit einem Zweiachsanhänger Material von dort zurück. Der nächste Auftrag drängt. Nach dem Abladen in Nüziders bleibt der erste Anhänger stehen und ein in der Nähe geparkter Dreiachs-Tieflader wird angehängt. Es geht darum, Fahrbahnteiler von der Baustelle an der westlichen Einfahrt zum Arlbergtunnel, der über den Sommer und Herbst 2015 komplett saniert wurde, abzuräumen. Zusätzlich beauftragt der Polier ein paar andere Kranhübe. Das gehört zur Dienstleistung, abgerechnet wird nach Einsatzstunden. Mit dem Motorwagen fährt der 39-Jährige auf der Baustelle umher, um die Teile einzusammeln und dann auf den Anhänger zu hieven. Zuletzt wird die kurze Pritsche hinter dem Kran beladen und auch dieser Job ist nach wenigen Kilometern Rückfahrt und dem Abladen mit dem Stapler erledigt. Anschließend geht es mit dem Motorwagen solo noch zu einer abgelegenen Baustelle in den Bergen, dort werden zur Stabilisierung eines Steilhangs Stahlmatten und Zement in Säcken benötigt.
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