Geld sparen mit Aerodynamik: Der Trailerhersteller Schmitz Cargobull stellt Flottenbetreibern mit einem neuen Fahrzeugkonzept eine Kraftstoffersparnis von fünf Prozent in Aussicht. Wesentliches Merkmal der neuen EcoGeneration, die auf dem Sattelcurtainsider S.CS basiert, ist ein aerodynamisch gestalteter Aufbau. Ein dadurch reduzierter Luftwiderstand ist der Schlüssel zur Spritersparnis. Schmitz Cargobull ist damit der erste Serienhersteller in Deutschland, der tropfenförmig gestaltete Teardrop-Auflieger mit abgesenktem Dach anbietet. In Großbritannien prägen sie bereits das Straßenbild.

Bei einer virtuellen Präsentation vor der Fachpresse sprach Vorstandschef Andreas Schmitz am Mittwoch von einer Lösung, die die Trailerindustrie revolutioniere. Es sei gelungen, den Kraftstoffverbrauch, den CO2-Ausstoß und die Kosten signifikant zu reduzieren. „Das ist gut für unsere Kunden, für die Umwelt und letztlich für uns alle.“ Dies gelte nicht zuletzt mit Blick auf den CO2-Preis, der seit diesem Jahr greift und fossile Energieträger weiter verteuert.
Die EcoGeneration setzt sich aus drei Geschwistern zusammen, die für unterschiedliche Einsatzzwecke konzipiert sind. Gemeinsam haben sie eine entweder starre oder flexible Absenkung des Heckdachs um gut 50 Zentimeter. Die erste Variante EcoFix eignet sich für gewichtsaffine Branchen, die das Volumen des Trailers nicht komplett ausschöpfen, etwa die Stahl- oder Papierindustrie. Bei diesem gewölbten Aufbau ist der Heckbereich am Trailer dauerhaft abgesenkt. Vorn kommt er auf 2,65 Meter Innenhöhe, hinten auf 2,2 Meter.

Flexibel liftbar ist das Heck beim EcoFlex. Das heißt, der Fahrer kann den hinteren Teil bei entsprechendem Transportbedarf auf 2,7 Meter Innenhöhe einstellen, also auf den gleichen Wert wie vorne. Oder er senkt das Dach ab, wenn er nicht das volle Ladevolumen benötigt, dann bleiben 2,2 Meter Innenhöhe. Prädestiniert für dieses Fahrzeug sind laut Schmitz Cargobull die Bereiche General Cargo und Getränke. Der EcoVarios als dritter Vertreter der neuen EcoGeneration bietet bis zu drei Meter Innenhöhe. Das Heck lässt sich um 40 Zentimeter auf 2,6 Meter Innenhöhe senken. Das Revier des Megatrailers ist klassisch der Automotive- oder Volumenbereich.

Beim Verstellen der Höhe greift der Trailerhersteller auf bewährte Technik zurück. Er nutzt die Funktionsweise des bereits etablierten Aufbausystems Varios, das unterschiedliche Aufsattelhöhen unter Einhaltung der gesetzlichen Gesamthöhen ermöglicht. Das Verstellen der Höhe erfolgt auf Knopfdruck über eine hydropneumatische Pumpe, anschließend muss der Fahrer die Wunschhöhe noch an den Rungen anpassen. Das Ganze, so verspricht Schmitz Cargobull, dauere weniger als zehn Minuten. Das Handling unterscheidet sich kaum von einem Standard-Trailer, die Seiten- und Dachplanen lassen sich quasi ebenso leicht öffnen, wie der Chef des Produktmanagements bei Curtainsidern, Matthias Muffert, demonstriere. Wird beim EcoFlex das Dach erhöht, muss in der Heckpartie auch die Seitenplane wachsen. Auch das ist mit wenigen Handgriffen erledigt, indem der Fahrer die Verschlüsse lockert und das fehlende Planenstück von innen nach unten klappt.
Kombinierbar sind die EcoGeneration-Aufbauten mit jedem Chassis, wie Technikvorstand Roland Klement erläuterte – auch mit dem neuen Leichtbauchassis X-Light. „Sie sind also genauso verlässlich, robust und funktional“, betonte er. Abstriche bei der Nutzlast müssten Unternehmen auch nicht machen. Das Zusatzgewicht des Aerodynamik-Aufbaus belaufe sich auf weniger als 50 Kilogramm. Klements Vorstandskollege für den Vertrieb, Boris Billich, ermunterte Flottenbetreiber, das Konzept zu testen – die Ersparnis sei fundamental und das Fahrzeug ein großer Schritt vorwärts. Die Serienfertigung soll im zweiten Quartal beginnen. Den Aufpreis für das neue Fahrzeugkonzept wollte er nicht nennen, das werde individuell besprochen.
EcoGeneration geht auf EU-Projekt Transformers zurück
Die EcoGeneration folgt dem EU-Projekt Transformers, bei dem Schmitz Cargobull nahezu alle Potenziale zur Spritersparnis nutzte. Um den Cw-Wert so weit wie möglich zu drücken, also das Strömungsverhalten so weit wie möglich zu verbessern, setzte Schmitz Cargobull neben dem liftbaren Heck und einem niedrigeren Eigengewicht unter anderem auf eine Aerodynamik-Seitenverkleidung sowie Flaps am Heck. Ziel war es, den Gesamtverbrauch eines Sattelzugs um ein Viertel zu drosseln.
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