Daimler Buses stellte gerade auf Europas längster BRT-Strecke in Amsterdam seinen teilautonomen "Future Bus" vor. Wir sprachen mit dem Projektleiter über Technik und rechtliche Hürden der nächsten Evolutionsstufe der Busgeschichte.
Andreas Mink: Wir haben uns Gedanken gemacht, was (teil-)autonomes Fahren für den Bus bedeuten kann, das war unsere vorrangige Motivation im Projekt Future Bus. Wir versprechen uns davon einerseits Entlastung des Fahrers aber andererseits auch Effekte durch Verbrauchs- und Verschleißreduzierung sowie Auswirkungen auf den Fahrstil. Die spezielle Anwendung BRT also Bus Rapid Transit ist insofern prädestiniert für das Projekt, als es sich hier um eine Fahrsituation mit reduzierter Komplexität handelt. Die Technologien selbst sind heute beim Pkw bereits in Serie, sowie auch im "Future Truck"-Konzept. Auch dort werden die Anwendungen aus dem gleichen Grund auf die Autobahn fokussiert. In einer vollen Innenstadtsituation ist die Umfelddynamik deutlich komplexer und wäre daher wesentlich schwerer zu realisieren. Das ist ein Schritt, der auf der Zeitachse noch einmal deutlich weiter weg ist.
Sicherlich erwarten wir zunächst eine beobachtende Haltung der Fahrgäste im Sinne einer Vertrauensbildung ähnlich wie in einem Verkehrsflugzeug, das zu wesentlichen Teilen ja auch von einem Autopilotsystem gesteuert wird. Genau wie dort soll der Fahrer aktiv unterstützt werden in kritischen Situationen und er soll entlastet werden bei der täglichen Routine. Er wird also immer in der Verantwortung bleiben und mit reduziertem Stress-Level seine Aufgabe erfüllen. Den fahrerlosen Bus haben wir in diesem Projekt definitiv nicht auf der Roadmap. Trotzdem zeigen wir dem Fahrgast mit verschiedenen Anzeigen im Bus ganz deutlich, wann der Bus teilautonom fährt – gerade weil ja der Fahrer immer direkt am Steuer sitzt und nicht etwa seinen Sitz zur Seite dreht. Auch das sehen wir als Vertrauensbildung für den Fahrgast an.
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