Abenteuer: Lkw-Fahren auf Zypern

Nach dem Abendessen in der Taverne in Polis, einem Ort an der Westküste von Zypern, bringt der Gastwirt zusammen mit der Rechnung ein 2cl-Schnapsglas an den Tisch; mit Wasser verdünnter Ouzu ist es an diesem Tag.

Den Hinweis, man sei mit dem Auto da und müsse noch ein paar hundert Meter zurück zur Unterkunft fahren, kontert der Wirt, der einige Jahrzehnte lang in Deutschland gearbeitet hat, mit einer Frage: „Hast du hier schon mal einen Polizisten gesehen?“ Die ehrliche Antwort: Nein. Na also, damit ist für ihn das Problem gelöst.

Das Zypern-Abenteuer beginnt

Die Episode beschreibt recht gut, wie es meistens zugeht in Zypern: Mediterran entspannt. Stress wird nach Möglichkeit vermieden, jedenfalls von den Einheimischen und ganz besonders im Sommer, wenn die Temperaturen häufig die 40-Grad-Marke knacken. (Für die vielen Hilfskräfte, die aus aller Welt nach Zypern kommen, gilt das eher weniger.)

Ebenso entspannt wie der Tavernenwirt scheint der Fahrer eines alten Mercedes-Zweiachsers auf die Welt zu blicken: Das orange Schild weist den 30 Jahre alten Oldtimer als Gefahrguttransporter aus, er fahre „Petrol“, erklärt der Chauffeur, der gegenüber seinem geparkten SK unter dem Sonnenschirm einer Kneipe sitzt. Es ist Samstagnachmittag, die Sonne scheint, die Temperaturen sind auch im Herbst noch angenehm warm – warum also nicht mit zwei Freunden abhängen und sich das zyprische Bier schmecken lassen? Die Anzahl der leeren Flaschen lässt darauf schließen, dass der Durst groß war; auch ein Tankwagenfahrer muss verständlicherweise von Zeit zu Zeit nachtanken.