DAF XG/XG+ mit 660-PS-Motor: Der King of the DAF

DAF XG/XG+ mit 660-PS-Motor
Der King of the DAF

Mit Einführung der voluminösen XG und XG+ hat DAF in der Fahrergunst stark gewonnen. Raum, Komfort, Wohlfühlambiente – das können die Topmodelle zweifelsohne. Aber ein großer Spitzenmotor? Der bleibt australischen Fahrern wie Leslie Smithson vorbehalten.

DAF Trucks XG XG+ 660 Paccar PX-15 Australien 2025
Foto: DAF Trucks Australia

Bis zu 53,5 Meter lang, auch mal 100 Tonnen schwer – das sind die berühmten Roadtrains in Australien mit ihren zwei, drei oder vier Trailern im Schlepp. Ihr Sinn und Zweck: Das weitläufige Outback so effizient wie möglich mit allen nur denkbaren Gütern zu versorgen. Und auch wenn es dafür nicht über Gebirgspässe geht, wie wir sie in Europa kennen: Man kann sich schon vorstellen, dass die Fahrer am Steuer ihrer "Straßenzüge" kraftvollen Dieselmotoren durchaus etwas abgewinnen können. Die Masse will schließlich souverän in Bewegung gesetzt und mit bis zu 100 Kilometer pro Stunde über teils unbefestigte Pisten bewegt werden.

DAF, bis Ende letzten Jahres in Down Under nur mit CF und XF der vorherigen Generation vertreten, will da nicht länger die Segel streichen. Mit der Australien-Premiere der uns schon bekannten XG und XG+ als brandneue Truck-Spitzen werden auch im Maschinenraum die Karten neu gemischt – und wie! Wo sich die stärksten DAF hierzulande mit dem nicht gerade schwachen Paccar MX-13 mit 530 PS brüsten dürfen, da brennt der neue australische "King of the DAF" ebenfalls in Euro-6-Ausführung mal eben glatte 660 PS in den Grund. Sein maximales Drehmoment liegt laut Datentabelle gar bei 3.200 Newtonmeter. Zum Vergleich: Das sind 500 Newtonmeter mehr als der stärkste MX-13 mit Multi-Torque-Bonus bringt!

Aus Australien für Australien

Woher diese Kraft stammt? Vom neuen Paccar PX-15-Triebwerk, mit dem die australischen XG und XG+ im Januar im Kenworth-DAF-Werk in Bayswater nahe Melbourne in die Serie gestartet sind. Der laut DAF leichte und kompakte Reihensechszylinder mit einem Hubraum von 14,5 Litern basiert auf einem Motor des amerikanischen Dieselriesen Cummins. Konkret heißt es auf Nachfrage des FERNFAHRER, dass der Selbstzünder von Cummins hergestellt wird, aber kein Motor "von der Stange" sei. DAF legt Wert darauf, das Triebwerk unter großem Aufwand in den Lkw und seine Systeme integriert zu haben. Dies mache die Installation des PX-15 "ziemlich einzigartig" im Vergleich zu anderen Anwendungen des Motors. Für DAF ist die neue Dieselspitze damit ein Meisterwerk – und ein Game-Changer. Sie verleihe der Marke Zugang zum größten Segment des Schwerlast-Lkw-Marktes in Australien.

"Während der Entwicklung des XG war es uns ein Anliegen, die Leistungsfähigkeit dieses Lkw zu erweitern, um ihn an die hochproduktiven Anwendungen anzupassen, die das australische Transportwesen so einzigartig machen", sagt Ross Cureton, Leiter der Produktplanung von DAF in Australien. Für Chefingenieur Brad May ist entscheidend, dass das Projekt von einem australischen Team geleitet wurde, das über jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von Produkten für den Markt verfügt: "Es geht um so viel mehr als nur um das Fahrerhaus und den Motor. Rahmenlayout, Kraftstoff- und Adblue-Tanks, Luftfiltration, Aufhängung und Achsen, um nur einige zu nennen."

Konkret ist beispielsweise die Luftzufuhr für den Motor eine australische Spezialität: Um die voluminösen Zylinder des PX-15 im Outback auf staubigen Pisten mit sauberer Luft füllen zu können, sind XG und XG+ mit einem nach oben gezogenen Ansaugtrakt hinter der Kabine versehen, statt mit der Standard-Ansaugung vorn. Auch die Meritor-Antriebsachsen der landestypischen 6x4-Sattelzugmaschinen samt Paccar Airglide-Luftfederung werden eigens in Australien für den heimischen Markt gefertigt.

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