Spedition Witzel in Wildflecken: Wertschätzung als Erfolgsrezept

Spedition Witzel in Wildflecken
Wertschätzung als Erfolgsrezept

Jochen und Michaela Witzel leiten eine Spedition, die sich trotz der Billigkonkurrenz am Markt behauptet. Konsequente Ausbildung und größtmögliche Wertschätzung der Fahrer sind das Erfolgsrezept.

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Foto: Jan Bergrath

Alles ist fest geplant an diesem Freitagnachmittag bei der Spedition Witzel. Die Rückladungen für die 48 eigenen Lkw stehen fest, doch plötzlich meldet ein Fahrer an die Disposition eine Vollsperrung auf der Autobahn. Einer aus der blauen Flotte ist davon betroffen, das erkennen die beiden Disponenten Gerald Weber und Jochen Romeis sofort auf ihren Bildschirmen. Weber leitet den Fahrer per Telefon noch rechtzeitig um, Romeis greift zum Hörer und erreicht, dass der Lkw noch eine Stunde später beim Kunden laden kann. Das Wochenende ist gerettet. Es gibt viele Gründe, warum Lkw-Fahrer lange bei einem Unternehmen bleiben. Es ist nicht nur das Geld oder die moderne Flotte. Es sind auch die Zusagen des Arbeitgebers, auf die man sich verlassen kann, wenn es um geregelte Arbeitszeiten geht.

Benno Kohl zum Beispiel ist früher acht Jahre internationalen Fernverkehr bei einer Spedition aus Österreich gefahren. "Ich habe damals ein Haus gebaut, war immer drei Wochen am Stück auf Tour und viele Wochenenden draußen. Das muss ich heute nicht mehr haben. Ich bin froh, dass wir bei Witzel am Freitag wieder drin sind. Allerspätestens mal am Samstagmorgen."

Witzels leiten Unternehmen in dritter Generation

Alle ziehen am selben Strang: Geschäftsführer Jochen Witzel (44) unterstützt die Disposition im hellen und freundlichen Wohn- und Arbeitshaus. Seine Frau Michaela (43) ist für das Personal, die Buchhaltung sowie die Löhne zuständig. Und sie springt immer wieder als Seelentrösterin in die Bresche. Etwa dann, wenn es persönliche Probleme der Fahrer zu klären gibt. "Es hat sich im Vergleich zu früher einiges geändert", erzählt die Chefin und Mutter zweier Kinder. "Heute müssen die Männer am Wochenende daheim sein, vor allem in der jüngeren Generation. In der Hinsicht waren die Frauen unserer älteren Fahrer toleranter." Die Witzels führen in der dritten Generation die Unternehmensphilosophie fort, die der 2005 verstorbene Seniorchef Hubert hinterlassen hat: Eine konsequente dreijährige Ausbildung junger Leute, um die altersbedingte Fluktuation der vielen langjährigen Mitarbeiter auszugleichen.

Derzeit sind mit Cedrik Malke und Manuel Fuß zwei Azubis im dritten Lehrjahr. Sie wollen bleiben. Ein dritter Lehrling hat im vergangenen Jahr begonnen. "Für das kommende Ausbildungsjahr suchen wir noch zwei motivierte Lehrlinge", sagt Jochen Witzel. "Und natürlich suchen wir immer wieder gute Fahrer, die zu uns ins Team passen." Bald geht wieder ein langjähriger Fahrer in Rente. Das ist ein wenig der Nachteil der Wertschätzung für die Mitarbeiter – dass die erst gar nicht auf die Idee kommen, woanders hinzugehen. Nun scheiden sie halt zwangsläufig altersbedingt aus. Über Mundpropaganda kommen zum Glück neue Leute. "Es gibt in der Region nicht so viele Alternativen, wo man als Fahrer anfangen könnte", sagt Thomas Schmidt. "Weder im Raum Fulda noch im Raum Schweinfurt. Hier bei Witzel stimmt halt das Gesamtpaket."

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