Die reinen Zahlen lassen sich die Fans von Schwerlasttransporten auf der Zunge zergehen. 69 Meter war der Zugschubverband lang: die vier Zugmaschinen und die 28 Achslinien von Goldhofer. Sie trugen ein 271 Tonnen schweres Bauteil für eine Gasgewinnungsanlage in Kanada. "Alles in allem kamen wir auf acht Meter Gesamthöhe und etwa 460 Tonnen Gesamtgewicht mit unseren eigenen Lkw", erinnert sich Jürgen Naber, der uns neben Tom Kagerbauer (Wald) und Gerald Feichtenschlager die Fotos zur Verfügung gestellt hat. "Die beiden haben wie so oft den Transport in Bayern für uns sehr imposant dokumentiert."
Vier Tage für 180 Kilometer
Geladen und in zwei massiven Böcken gesichert wurde die Fracht im Oktober im Linde-Werk im bayrischen Tacherting. "Anschließend waren wir insgesamt vier Tage über die 180 Kilometer lange Strecke zum Hafen in Passau unterwegs, wo die Ladung zunächst auf ein Binnenschiff verladen wurde. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von zehn Stundenkilometern. So ein Transport im Zugschubverband ist immer Teamwork mit den anderen Kollegen der Firma. Allein vierzehn Mann von uns waren diesmal dabei." Auch der blattgefederte Arocs 4163 (8x4) hat eine Sattelplatte, um Auflieger aufzunehmen, oder eine bis zu 21 Tonnen schwere Ballastkiste genau über den drei Hinterachsen. Dazu hat er eine Anhängerkupplung. "So eine Tour bergauf und bergab nicht auf der direkten Strecke, sondern buchstäblich durch Wald und Wiesen bedeutet für uns Lkw-Fahrer einen ständigen Positionswechsel. Mal ziehen wir mit drei Lkw, und der vierte schiebt von hinten. Bergab halten wir dann mit zwei oder drei Lkw das Gewicht von hinten. Und die ganze Zeit passen die Kollegen an den Achslinien darauf auf, dass sie die Hydraulik für den Neigungswinkel richtig bedienen. Mir gefällt diese Arbeit."
Vom 7,5-Tonner zum Schwertransport
Es war ein langer Weg, seit Jürgen mit 18 Jahren in Süddeutschland auf einem 7,5- Tonner als Lkw-Fahrer begonnen hat. Mitte der 80er-Jahre war er sechs Jahre für Benntrans aus Ehningen auf Touren nach Griechenland und Tunesien, ab 2004 stieg er für verschiedene Unternehmen in Deutschland, der Schweiz und in den Niederlanden auf den internationalen Schwertransport um. Zwischenzeitlich zog er zu seiner neuen Lebensgefährtin nach Neunkirchen-Seelscheid. "Seit 2017 bin ich bei Baumann und sehr zufrieden. Hier stimmt die Mischung. Ich bin nicht mehr wochenlang auf Tour so wie früher, und ich verdiene gutes Geld."Es ist vor allem die ständige Abwechslung, die ihm in der "Königsklasse" des Transports gefällt. Sei es, wenn es darum geht, Ballast für Kräne zu Baustellen zu fahren, Achslinien für den nächsten Schubverband oder Maschinenteile. "Jede Tour ist eine neue Herausforderung", sagt Jürgen. "Bis wir die Ladung sicher ans Ziel gebracht haben."
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