Morgenstund’ hat Gold im Mund, sagt ein altes Sprichwort. Soll heißen: Zeitiges Aufstehen lohnt sich, weil es sich am Morgen gut arbeiten lässt und Frühaufsteher mehr erreichen. "Stimmt!", sagt Heinz Mahn und packt seinen Proviant für den Tag in den Scania, der hinter dem Baustofflager der Spedition Dreier am Standort Hunzenschwil steht. 30 Lastzüge verteilen hier vor allem im Auftrag von Knauf, aber auch anderen Kunden, Baustoffe in der ganzen Schweiz. "Zwischen fünf und sechs Uhr in der Frühe fange ich an. Alles ist dann bereits vorbereitet, und ich kann ohne Stress nach der Abfahrtskontrolle losfahren." Am Nachmittag ist er gestern von der Tour zurückgekommen. Mit einem kompletten Zug voller Stahlprofile, ebenfalls für Baustellen in der Schweiz, die sofort von Mitarbeitern im Baustofflager von Dreier seitlich an der Rampe entladen wurden.

Jeder Tag ist anders
Wenn das zeitlich nicht klappt, übernimmt es die Mannschaft der Nachtverladung. "Das ist bei uns wirklich gut organisiert", lobt Heinz, der in der Dispo jeden Nachmittag die Papiere abgibt und dort gleich den nächsten Tag bespricht. Es herrscht ein spürbar ruhiger und überaus freundlicher Ton. "Und dann habe ich gleich im Anschluss meine 21 überlangen Einwegpaletten mit Gipsplatten sofort wieder auf den Motorwagen geladen bekommen", erzählt Heinz weiter. Auch hier steht er bei der seitlichen Staplerbeladung nur auf der Rampe, bevor er schließlich die Paletten selber sichert. "Das ist eine sehr enge Baustelle direkt in Basel. Ich kenne sie genau. Da kann ich sowieso nur mit dem Motorwagen abladen. Der Anhänger bleibt heute deswegen zur Abwechslung auf dem Hof stehen. Denn das ist das Schöne an meinem Beruf auf einem Kranzug: Jeder Tag ist anders."
Von Hunzenschwil geht eine wunderschöne direkte Strecke durch den Jurapark Aargau bis zur Autobahn 3 Richtung Basel. Eine Abkürzung. Es ist immer noch früh am Tag, die Fahrzeit beträgt eine gute Stunde. Nur vor Basel selbst ist so etwas wie Berufsverkehr zu spüren. Alles in allem aber rollt der Verkehr ruhig. "In der Schweiz fahren alle mit sehr großer Disziplin. Der Anteil der Drängler und sonstiger Rücksichtslosen ist deutlich geringer als etwa in Deutschland. Spurwechsel, Reißverschluss, gegenseitige Rücksichtnahme, all das geht hier gut. Das hängt auch mit den horrenden Strafen zusammen. Gerade als Berufskraftfahrer ist man besonders vorsichtig, denn der Führerschein ist schon durch einen kleinen Fehler in Gefahr." Seit mehr als drei Jahren arbeitet Heinz jetzt als Fahrer in der Schweiz.
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