Mercedes GenH2 Erprobung: Härtetest in den Alpen

Mercedes GenH2 Erprobung
Härtetest in den Alpen

Auch wenn Daimler Truck den Serienhochlauf von Wasserstoff-Lkw nicht vor den 2030er Jahren angehen will, werden entsprechende Prototypen weiter unter Hochdruch erprobt – so auch in diesem Sommer in den Alpen.

Mercedes GenH2
Foto: Daimler Truck

Daimler Truck investiert weiter in die Erprobung der nächsten Generation des Mercedes-Benz GenH2 Brennstoffzellen-Lkw. Die Serienproduktion entsprechender Trucks plant der Konzern zwar erst für die frühen 2030er Jahren, Entwicklungsfahrten standen aber auch in diesem Sommer noch auf der Agenda. Konkret waren Prototypen hierfür über mehrere Wochen in den Schweizer Alpen unterwegs und legten dabei laut Hersteller mehr als 10.000 Kilometer zurück. Für ihre Betankung mit Flüssigwasserstoff richtete Daimler Truck eigens eine mobile Wasserstofftankstelle von Air Products ein.

Stresstest in dünner Höhenluft

Die Ingenieure bewegten die GenH2 auf Passstraßen zwischen 600 und 2.478 Metern Höhe. Das Ziel: die Grenzen austesten in Bezug auf die Kühlleistung und das Wärmemanagement bei Temperaturen von über 35 Grad in dünner Höhenluft. Außerdem wurden Fahrverhalten und Fahrdynamik, die Performance des elektrischen Antriebsstrangs und das Zusammenwirken von Brennstoffzelle, Batterie und Tanksystem analysiert. Auch die Weiterentwicklung der Predictive Powertrain Control (PPC) für die Brennstoffzellen-Lkw stand auf der Agenda. Mit PPC soll die Brennstoffzelle ihre Leistung schon während der Zufahrt auf eine Steigungsetappe erhöhen und die Pufferbatterie laden, um so im Anstieg genügend Leistung bei bestmöglicher Effizienz bereitstellen zu können.

Kleinserie ab Ende 2026 in der Praxis

Laut Daimler Truck zeigten die Systeme des GenH2 der neuen Generation eine stabile und zuverlässige Performance. Im nächsten Schritt sollen im Rahmen einer Kleinserienproduktion 100 Sattelzugmaschinen im Werk Wörth gebaut und ab Ende 2026 bei Kunden in die Praxiserprobung gehen.