Die Zahlen gelten bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe: In diesem noch jungen Jahr sind nach Medienberichten 15 Lkw-Fahrer auf einer deutschen Autobahn bei einem Auffahrunfall an einem Stauende verstorben. Zwei Fahrer eines Kleintransporters wurden dazu von einem auffahrenden Sattelzug auf der A 6 bei Homburg/Saar zerquetscht, drei Insassen eines Pkw starben auf der A 44 bei Wünnenberg/Haaren. Es kracht bald jeden Tag.
"Wer stoppt den Wahnsinn?", hieß daher die 53. Sendung von FERNFAHRER Live am 25. Februar. Experten und Fachleute des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), der BG-Verkehr, des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DRV) und der Initiative "Hellwach mit 80 km/h" stellen sich in der Debatte den Lkw-Fahrern Lars Borck, Holger Brost und Frank Kirch. Deren Aussagen, insbesondere gegen Ende, trafen ins Mark. Denn so wie bisher kann es nicht weitergehen. Sonst endet 2021 mit einem neuen Rekord allein an getöteten Lkw-Fahrern. Denn die Zahl steigt: Waren es 2019 noch 45 Lkw-Fahrer, stieg sie 2020 bereits auf 48. Ohne wirksame Maßnahmen werden es 2021 weit über 50 sein.
Häufigste Ursachen für Lkw-Unfälle am Stauende

Immer wieder sind es zwei Ursachen, die hervorgehoben werden: die zunehmende Ablenkung der Fahrer während der Fahrt, was mittlerweile bei einigen Fahrern einem Suchtverhalten gleichkommt, das auch von sozialen Netzwerken wie Facebook bewusst "belohnt" wird. Frank Kirch etwa berichtete, wie er unterwegs selbst in eine gefährliche Situation durch einen Kollegen kam, der die Augen offensichtlich nur auf das Smartphone auf dem Lenkrad gerichtet hatte – und nicht auf den Verkehr. Das kann 999 Mal gut gehen. Bis es zu der einen verheerenden Konstellation kommt, wo die Ablenkung mit zwei oder drei Sekunden Blindflug zum Unfall führt.
Auch das Problem des viel zu geringen Abstands wurde diskutiert, hier fordern Holger Brost und Lars Borck viel schärfere Kontrollen durch die Polizei mit einer sofortigen Ahndung vor allem der Fahrer aus Osteuropa. Andererseits zerren ellenlange Überholverbote an den Nerven aller Fahrer, so Frank Kirch.
- Zugang zu allen Webseiteninhalten
- Kostenloser PDF-Download der Ausgaben
- Preisvorteil für Schulungen und im Shop
Sie haben bereits ein Digitalabo? Hier einloggen.
* Sie sind DEKRA-Mitglied? Dann loggen Sie sich ein und ergänzen ggf. in Ihrem Profil Ihre DEKRA-Mitglieds-Nummer.
Mitgliedsnummer ergänzen* Jahrespreis 22,65 Euro, Preis für FERNFAHRER Flexabo Digital in Deutschland,flexible Laufzeit, jederzeit kündbar.
Weiter zum Kauf