Remondis: Eigene Fahrschule mit zwei Säulen

Fahrer-Ausbildung bei Remondis
Eigene Fahrschule mit zwei Säulen

Kaum ein anderes Unternehmen in Deutschland hat so viele unterschiedliche Lkw und beschäftigt so viele Berufskraftfahrer wie Remondis. Wie aber gelingt es dem Entsorger, den beruflichen Nachwuchs ständig neu zu rekrutieren und junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern?

Report BKF-Ausbildung FF 4/2025, Remondis, Fahrernachwuchs, Lkw-Fahrer
Foto: Norbert Böwing

Nachwuchssorgen plagen die Transportbranche. Und deswegen wird es immer wichtiger, sich rechtzeitig und vor allem intensiv um neue Berufskraftfahrer zu kümmern. Für die Firma Remondis ist das angesichts des immer extremer werdenden Fahrermangels wichtigste Voraussetzung für funktionierende Betriebsabläufe. Im Rheinland hat das Unternehmen sogar eine eigene Fahrschule. Sie heißt "Redrive" und wird von André Bubenzer geleitet. Tatsächlich nimmt Bubenzer noch jeden seiner Fahrschüler selbst an die Hand, weil er weiß, worauf es später im beruflichen Alltag ankommen wird. Besucht wird der Fahrschulbetrieb aber auch von Seiteneinsteigern, die in der Arbeit als Berufskraftfahrer eine echte Qualifizierungschance sehen. Die Idee dahinter: eine Fahrschule, zwei Säulen. Also Führerscheinausbildung und beschleunigte Grundqualifikation.

Und tatsächlich läuft der Unterricht zweigleisig. Denn während auf dem Fahrschulgelände gerade das Rückwärtsfahren eines Lkw mit Anhänger geübt wird, sitzen im Gebäude Branchenfremde bei der Theorie, die sich für die Prüfung qualifizieren möchten. Grundsätzlich ist das Wissen, das ein Berufskraftfahrer haben muss, umfangreich und wird vielfach unterschätzt. Worauf aber kommt es dem Fahrschulleiter an und wo liegen die Unterschiede zur klassischen Fahrschule? "Wir versuchen, die Führerscheinbewerber tatsächlich speziell auf die Erfordernisse der Branche hin vorzu-bereiten. Einerseits, weil unsere Lkw ganz speziell sind. Andererseits geht es aber auch darum, die Mitarbeiter zielführend für ihren späteren Einsatz zu sensibilisieren", erklärt uns Bubenzer.

Übung macht den Meister

Im Scania draußen wechseln sich gerade zwei Fahrschüler ab. Es sind Luca Erfurt und Giovanni Cultara, beide Berufskraftfahrer-Azubis bei Remondis. "Wenn ich das mit meinem Pkw-Führerschein vergleiche, ist es hier viel entspannter", erzählt der 22-jährige Luca aus Billerbeck im Münsterland. Damit meint er "deutlich weniger Druck. Und du kannst so lange üben, bis du es wirklich kannst." Wie sein Kollege Giovanni (20) aus Gelsenkirchen hatte er ursprünglich gar nicht vor, in die Entsorgungsbranche zu gehen, sondern sich für das Gesundheitswesen entschieden. Aber bei Remondis haben beide gefunden, wonach sie gesucht haben: "Lkw-Fahren, das hat mit Verantwortung zu tun. Dazu brauchst du Geduld und Nerven. Und es ist jeden Tag etwas anderes."

Berufskraftfahrer ist nicht gleich Berufskraftfahrer. Denn es gibt den Nahverkehr und es gibt den Fernverkehr. Der Fernverkehr aber schreckt viele ab. Die Gründe dafür sind häufig unkalkulierbare Arbeitszeiten, und auch die Parkplatznot entlang des deutschen Auto-bahnnetzes. Überlegungen, die auch für Luca Erfurt und Giovanni Cultaro relevant waren und die letztlich den Ausschlag für die Ausbildung bei Remondis gaben. "Ich bin jeden Tag zuhause, kann meine Familie sehen und auch im eigenen Bett schlafen", beschreibt Giovanni die Vorteile. Und Luca sagt: "Meine sozialen Kontakte haben nicht unter dem Job gelitten und meine Freunde sind meine Freunde geblieben. Das war mir absolut wichtig."

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